Medienkompetenz – ein Thema, das Energie fordert

Meisterschwanden Der Elternverein Meisterschwanden/Tennwil und die Schule Meisterschwanden luden am Mittwochabend zu einem informativen Vortrag ein. Dabei informierten Stefanie Crameri und Laiya Sievi vom Verein zischtig.ch über das Thema «Sicherheit und Medienkompetenz für Kinder und Eltern».

Laiya Sievi, Schulleiterin Vanessa Widmer und Stefanie Crameri am Vortrag.Foto: Verena Schmidtke

Laiya Sievi, Schulleiterin Vanessa Widmer und Stefanie Crameri am Vortrag.Foto: Verena Schmidtke

Von zischtig.ch gab es ein Fachreferat.Foto: VSc

Von zischtig.ch gab es ein Fachreferat.Foto: VSc

Ab wann sollten Kinder ein Handy haben? Wie gehen Eltern am besten mit den Vor- und Nachteilen des Internets um? Schützt eine Kindersicherung wirklich? All diese Fragen beschäftigen wohl alle Eltern, deren Kinder internetfähige Geräte nutzen können. Dazu der bekannte Satz: «Aber alle in meiner Klasse haben ein eigenes Smartphone.» Die beiden Referentinnen bestärkten die Anwesenden darin, möglichst früh mit dem Nachwuchs über Fragen, Probleme und auch Gefahren ins Gespräch zu kommen. «Wenn die Jugendlichen bereits in der Oberstufe sind, ist es manchmal schwierig, noch einen Zugang zu finden», erklärten sie. Sinnvoller sei es, schon vorher ein Bewusstsein für die positiven wie auch die negativen Seiten des Internets zu schaffen. Es gehe nicht darum, das Internet insgesamt als schlecht darzustellen, so Crameri und Sievi. «Es gibt viel Positives, wie Lernapps, die Möglichkeit, miteinander zu chatten, die Erreichbarkeit oder sportliche Angebote», führte Crameri aus.

Vor- und Nachteile des Internets

Viele Kinder und Jugendliche erleben, wie Erwachsene selbst viel Zeit an Smartphones, Tablets oder am Computer verbringen. Vermutlich haben einige Eltern auf ihrem Gerät ebenfalls Apps wie Instagram, TikTok oder Snapchat installiert. «Allerdings ist es möglich, dass Ihr Algorithmus Ihnen hauptsächlich niedliche Katzenvideos zeigt», erläuterte Stefanie Crameri. «Bei Ihren Kindern kann es hingegen deutlich weniger harmlos zugehen – je nachdem, was ihnen angezeigt wird oder mit wem sie interagieren.» Als Beispiel stellte Laiya Sievi die Plattform Roblox vor. Ursprünglich sei diese entwickelt worden, um Kinder spielerisch ans Programmieren heranzuführen. Inzwischen biete Roblox dazu eine grosse Auswahl an Online-Spielen. Auf den ersten Blick harmlos – doch beim genaueren Hinsehen offenbarten sich Risiken. Sievi startete eines der Angebote und erklärte: «Dieses hier dreht sich darum, sich um ein Haustiere zu kümmern. Es gibt aber auch eine Chatfunktion, und die ist jedem zugänglich.» Damit stand der Begriff Cybergrooming im Raum – ein Straftatbestand, bei dem Erwachsene versuchen, online gezielt Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufzunehmen, um sie zu manipulieren.

«Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen, womit sich Kinder online beschäftigen», betonte die Mitarbeiterin von zischtig.ch. «Deswegen ist es ratsam, im Gespräch mit ihnen zu bleiben.» Ausserdem gebe es Möglichkeiten, die Chatfunktion einzuschränken und festzulegen, mit wem kommuniziert werden darf. Trotzdem könne es Situationen geben, in denen Kinder mit fremden Personen in Kontakt geraten. «Eltern sollten ihren Nachwuchs sensibilisieren, wenn es in Chats zu unangenehmen Fragen oder gar Drohungen kommt.» Wenn es passiere, sollten Kinder wissen, dass sie sich bei ihren Eltern oder bei der Schulsozialarbeit Hilfe holen können.

Kommunikation nicht vergessen

Auch das Thema Kindersicherung kam zur Sprache. Stefanie Crameri dazu: «Das ist mitunter aufwendig, aber durchaus sinnvoll.» Dabei sollte den Kindern deutlich gemacht werden, wieso eine Kindersicherung eingestellt wird. «Und unterschätzen Sie Ihren Nachwuchs nicht», fügte sie hinzu, «viele kennen den PIN der Eltern durchaus.» Ausserdem gebe es natürlich die Möglichkeit, dass Kinder und Jugendliche bei Freunden, bei denen vielleicht weniger darauf geachtet werde, ins Internet gehen. Umso wichtiger sei eine offene Kommunikation, um als Elternteil mitzubekommen, womit sich die Kinder beschäftigen.

Die Frage, wann ein Kind reif für ein Handy ist, lasse sich nicht pauschal beantworten, sagten die Referentinnen. «Da spielen viele Faktoren eine Rolle – etwa die Impulskontrolle, die Fähigkeit zum kritischen Denken, ein gesundes Mass an Misstrauen und ob ein Kind Frust und Langeweile ohne Bildschirm aushalten kann», machte Stefanie Crameri deutlich. Laiya Sievi ergänzte: «Zum Glücklichsein braucht es mehr als digitale Geräte.» Lesen, analoge Hobbys, Pausen vom Bildschirm und ausreichend Schlaf seien für Heranwachsende nicht zu unterschätzen. Auch hier könnten Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen.

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