Lieber MS Delphin als MS Schiffshoru
Hallwilersee Das neuste Mitglied der Flotte heisst MS Delphin. Es wurde von Sängerin Sina und «Delphin»-Senior-Chef Ernst Fischer getauft.
Inzwischen hat die MS Delphin bereits die ersten Kursrundfahrten absolviert. Der Name des neuen Schiffes der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee (SGH) wurde erst während der von rund 500 Personen besuchten Schiffstaufe enthüllt.
SGH-Geschäftsführer Ueli Haller und Verwaltungsratspräsident Jürg Roth betonten in ihren Ansprachen nochmals die gute Zusammenarbeit mit der Lux-Werft im deutschen Mondorf, von der sämtliche Hallwilerseeschiffe stammen.
Wobei Haller daran erinnerte, dass das 3-Millionen-Franken-Projekt die Verantwortlichen rund drei Jahre beschäftigte, es beim Bau aber doch sehr eng wurde: «Die Kiellegung war im letzten November und noch im gleichen Monat waren sämtliche von mir einkalkulierten Zeitreserven aufgebraucht.»
Name älter als SGH
Geklappt hats bis zur Taufe trotzdem. Ebenso ist der definitive Name des zuerst MS 2018 genannten Schiffes nicht zu früh durchgesickert. Als jedoch die zur «Seerose» bestellten Taufgäste im Konvoi zum Schiffsteg Delphin fuhren, wurde klar, dass sich zu den MS Brestenberg, Hallwil, Seerose und Seetal eine MS Delphin gesellen würde.
Zu Tauf-Gotte Sina, der in Fahrwangen wohnhaften Sängerin aus dem Wallis, gesellte sich Ernst Fischer, SeniorChef des Hotels Delphin, als Götti. Der Meerfisch Delphin wurde hier nicht erst durch die Fernsehserie «Flipper» in den 1960er-Jahren bekannt, wie Fischer ausführte: In einer Urkunde von 1845 war eine Schankwirtschaft «im Gebiet Delphin» erwähnt.
Der Begriff Delphin ist also am Hallwilersee wesentlich älter als die 1888 gegründete Schifffahrtsgesellschaft. Und durch die unmittelbare Nachbarschaft mit dem SGH-Heimathafen habe man seit jeher eine besondere Beziehung zur Personenschifffahrt, erklärte Ernst Fischer, der immer noch als Berufsfischer regelmässig auf dem See unterwegs ist.
«Ans Härz gwaxu»
Sina hat in den 15 Jahren, in denen sie hier lebt, eine enge Beziehung aufgebaut: «In dänä vilu Jahr in där Üsserschwiiz isch miär d’Seetal mit dä Mänschu, wa da läbunt, und där Hallwilersee bsundärs ans Härz gwaxu.» An einem Sommertag ohne See bekomme sie Entzugerscheinungen und die letzte Schiffsrundfahrt am Sonntag «keert fär mich därzüä».
Bei der Taufzeremonie dominierte die Tradition: Bevor die charmante Sängerin die Champagnerflasche an der Bordwand zerschmetterte, räumte sie ein, dass es wohl besser sei, dass gemäss Usanz der Götti den Namen bestimme, bei ihr hätte das Schiff wohl «Schiffshoru» oder «Syrah Assemblage» geheissen. Die Schlussformel tönte auf Walliserdeutsch ebenfalls sehr sympathisch: «Ich töifu dich uf du Namu MS Delphin und wünschu där immär ä Handbreit Wasser unnär dum Kiehl.»