Lebensstationen von der Hebamme mit Solex bis zum Leichenwagen

Seetal Die Historische Vereinigung Seetal und Umgebung (HVS) lud zusammen mit dem Museum Aargau und dem Verein Hansjakob-Suter-Sammlung zur Gesprächsrunde «Lücken schliessen» ins Schloss Hallwyl. Im Dialog mit vier Einwohnern aus den angrenzenden Gemeinden wollte man ergründen, welche «Eckpunkte im Leben» sich in den letzten Jahren wie geändert haben.

Ausgangslage dieser «Erzählmatinee», die von Sarah Caspers vom Museum Aargau und HVS-Präsident Daniel Humbel moderiert wurde, bildete die von Hansjakob Suter gestaltete Ausstellung «Zum Andenken» im Kornhaus von Schloss Hallwyl. Hier blieb die Zeit jedoch in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts stehen. Mit Auskünften des Quartetts wollte man die Lücken der 40er- oder 50er-Jahre stopfen.

Brigitte Merz aus Boniswil, Rosmarie Schilling und Max Hächler aus Seengen sowie Max Humbel aus Hallwil berichteten aus ihrer Jugendzeit. Aus einer Jugend, als es noch in jedem Dorf eine Hebamme gab, etwa «Schwester Hedi mit ihrem bekannten Solex», so Hächler. In einer Zeit, als der Mutterschaftsurlaub noch in weiter Ferne lag, hätten Bauersfrauen noch am Tag der Geburt eines Kindes wieder gearbeitet, erinnerte sich Schilling.

Über Schulstationen, Konfirmation, Berufswahl, Partnersuche, Hochzeit erreichte die farbige Diskussion die letzte Lebensstation. Gemäss Max Humbel wurde der Leichenwagen von Hallwil von zwei Pferden zur Seenger Kirche gezogen. Übereinstimmend mit Merz berichtete Humbel, dass die Glocken im eigenen Dorf läuteten, bis der Trauerzug das Schloss erreichte; dann setzte das Seenger Geläut ein.

Die Schilderungen der vier Seetaler unterschieden sich nicht gross von jenen aus den Zwanzigern. Die grossen Änderungen bei den Lebensstationen setzten später ein oder folgen bald, wenn beispielsweise der Oberstufenschulkreis nicht mehr deckungsgleich mit der Kirchgemeinde sein wird. (tf)

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