Langes Warten auf die sanierte Hammerschmiede

Seengen Die historisch wertvolle Hammerschmiede hat ihre Feuertaufe bestanden, doch bis die Sanierung abgeschlossen ist, dauert es noch etwas: Die Einweihung findet erst 2019 statt.

<em>«Erstes Etappenziel erreicht»:</em> Blick in die vom Abendlicht erhellte Hammerschmiede Seengen vor der GV 2018. Foto: Fritz Thut
<em>«Erstes Etappenziel erreicht»:</em> Blick in die vom Abendlicht erhellte Hammerschmiede Seengen vor der GV 2018. Foto: Fritz Thut

Bei der Seenger Hammerschmiede, der schweizweit einzigen Anlage mit fünf Hämmern an einem einzigen Wellbaum, schreitet die Sanierung voran. Der gebrochene Wellbaum wurde durch ein neues Modell, gefertigt aus einer französischen Eiche, ersetzt und das Wasserrad restauriert.

In den letzten Wochen wurde die neue Kombination zweimal in der Öffentlichkeit in Betrieb genommen: Zum ersten Mal im Rahmen des « Kulturjahrs 2018 – Den Aargau neu entdecken» zum 75-Jahr-Jubiläum der kantonalen Denkmalpflege und wenige Tage später an der dritten Generalversammlung des Vereins Hammerschmiede Seengen, der die Sanierung organisiert, koordiniert und mit der Beschaffung von finanziellen Mitteln und der Arbeitskraft von Freiwilligen unterstützt.

Ein kleiner Misston

Das regelmässige Plock-plock-plock, wenn der auf dem Wellbaum montierten Nockenring den schweren Hammer anhebt und Sekundenbruchteile später auf das glühendrote Eisen niedersausen lässt, liess bei den Zaungästen Erinnerungen an die gute alte Zeit aufkommen, als in dieser Werkstatt im Seenger Oberdorf noch regelmässig so geschmiedet wurde.

Doch die anwesenden Fachleute hörten mehr als die Laien. Besorgt steckten sie die Köpfe zusammen und diskutierten den Grund für den georteten Misston und die damit verbundene Vibration des Wellbaums. Für den reibungslosen Betrieb sind noch Feinanpassungen nötig.

Auch wenn die ersten Hammerschläge ertönt sind, ist die Sanierung noch lange nicht abgeschlossen. «Wenigstens optisch hat sich die Anlage bei den Anlässen gut präsentiert, aber wir haben erst ein erstes Etappenziel erreicht», liess Vorstandsmitglied Hansruedi Widmer an der Generalversammlung keine voreilige Euphorie aufkommen.

Vorstandskollege Richard Zuckschwerdt verwies anschliessend auf die weiteren Arbeiten. In den nächsten Wochen und Monaten gehe es darum, die Gebäudestrukturen zu sichern und die Statik zu verbessern: «Die Renovation wird sich noch einige Zeit hinziehen», so der Baufachmann.

Wegen der anstehenden Arbeiten hat der Vorstand entschieden, dass es vorerst keine Besichtigungen oder Führungen mehr geben werde, so Präsident Jörg Leimgruber: Die Einweihung, dies liesse sich schon jetzt sagen, werde erst 2019 stattfinden.

Finanziell «sehr gut unterwegs»

Ansonsten gab es viele positive Neuigkeiten. Leimgruber konnte den über 80 GV-Teilnehmern mitteilen, dass die Mitgliederzahl eben die 200er-Marke durchbrochen hat. Parallel zu dieser ideellen verläuft auch die finanzielle Unterstützung des Projektes. Vereinskassierin Marianne Wildi konnte vom ersten Vereinsjahr mit grossen Spenden berichten. Der Saldo betrug Ende Vereinsjahr 2017 rund 312000 Franken. Aktuell, vor den baulichen Sanierungen, liegen über 187000 Franken in der Kasse, was keinen Anlass zu Übermut gibt, aber die Kassierin zufrieden feststellen lässt: «Wir sind sehr gut unterwegs.»

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