In der Tiefe des Sees: Was steckt hinter der Seebelüftung?
Hallwilersee Die Genesung des ehemals stark überdüngten Hallwilersees wird seit 1986 durch die seeinterne Belüftung unterstützt. Seit jeher setzt sich die Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee als Partnerin des Kantons Aargau bei der Belüftung ein.

Die Seebelüftung stellt eine von vielen Massnahmen der Sanierung dar. Vom Seeufer in Meisterschwanden führen sechs Leitungen zur Seemitte. Durch Teile in der Rohrleitung, sogenannte Diffusoren, wird nach Bedarf Druckluft oder Sauerstoff zur Zirkulationshilfe oder Belüftung eingetragen.
Das Seewasser hat sich erholt
Jeden Frühling werden die Diffusoren, welche sich 45 Meter unter der Wasseroberfläche befinden, auf der MS Hallwil gereinigt. Der Geschäftsführer der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee, Ueli Haller, war früher selbst Teil des Reinigungsteams. Für die Reinigung wird auf dem Schiff ein Kran aufgebaut, welcher die sechs Diffusoren an einem Drahtseil aus der Tiefe hochzieht und nach deren Reinigung wieder runterlässt. Haller nennt es eine abwechslungsreiche, interessante Arbeit, die das eingespielte Dreierteam seiner Crew macht. «In den vergangenen Jahren konnte beobachtet werden, dass die Diffusoren immer sauberer wurden, weil sich das Wasser erholt hat», so der Geschäftsführer.
Erwägung eines neuen Systems
Dieses Jahr wurde die Reinigung noch nicht durchgeführt, weil ein Wechsel der Fritten – kleiner Keramikelemente innerhalb der Belüftungsanlage – bevorstehe. «Man muss bedenken, dass die ganze Anlage in die Jahre gekommen ist», so Haller.
Deshalb werde auch ein neues System in Betracht gezogen, bei welchem die Crew die Diffusoren jährlich austauschen würde. Dabei würden die sechs Diffusoren mitgenommen und gereinigt und sechs neue Teile angeschraubt werden. Im Folgejahr würden dann die gereinigten Diffusoren wiederum angebracht und ausgewechselt werden.
«Für die Sauberkeit des Sees müssen alle mithelfen, auch die Einzelpersonen, welche Naherholung geniessen», so Haller. Denn: «Das Wasser ist unser grösstes Gut.» Es koste nichts, seinen Abfall zu entsorgen, aber umgekehrt koste es viel, wenn man es in den See wirft.