«Herkules» in Spitalfragen – und Müller

Seon Während seine Frau das Buch über die Untere Mühle fertigstellte, machte André Zemp einen weiteren Karriereschritt: Er wurde zum Präsidenten des Universitätsspitals Zürich (USZ) gewählt.

Ein Mann, zwei Wirkungsfelder: André Zemp im Büro im Zürcher Triemlispital… Foto: Severin Bigler

Ein Mann, zwei Wirkungsfelder: André Zemp im Büro im Zürcher Triemlispital… Foto: Severin Bigler

… und 2013 als neuer Mitbesitzer vor der noch nicht sanierten Unteren Mühle. Foto: Fritz Thut

… und 2013 als neuer Mitbesitzer vor der noch nicht sanierten Unteren Mühle. Foto: Fritz Thut

Als «Müller» in der stilvoll renovierten Unteren Mühle und Produzent von fruchtigem Maréchal Foch an der Seoner Weinhalde ist André Zemp in der Region bekannt. Sein Broterwerb liegt jedoch im Gesundheitswesen. In diese Branche kam er «eher aus Zufall», wie er selbst sagt.

Einstieg, Beratung, Führung…

Er begann als Finanzchef des Kantonsspitals Zug, «konnte dort viel bewegen» und blieb so dem Gesundheitswesen treu. Zehn Jahre führte er eine eigene Firma, später war er Berater und Partner in einer grossen Unternehmensberatungsfirma.

Der nächste Schritt führte «bewusst aus der Beratung raus». Im Oktober 2017 wurde er Direktor im Stadtzürcher Spital Triemli, kein Jahr später kam die gleiche Funktion beim Waidspital dazu. Grosse Herausforderungen waren da zu bewältigen: Zemp hatte beide Spitäler finanziell fit zu machen.

«Eine weitere Herkulesaufgabe war es, die beiden Spitäler mit rund 4200 Mitarbeitenden und unterschiedlichen Kulturen zusammenzuführen», blickt er auf die letzten Jahre zurück. Daneben mussten mit Bauten für 200 Millionen Franken und der Digitalisierung für 50 Millionen grosse Investition aufgegleist werden.

…und als Krönung Strategie

Die Ergebnisse und die empathische Art, welche André Zemp in Beruf und Freizeit auszeichnen, blieben nicht verborgen. Im letzten Monat wurde bekannt, dass ihn der Regierungsrat des Kantons Zürich zum künftigen Präsidenten des Spitalrats des USZ gewählt hat.

«Das Unispital ist eine der bedeutendsten medizinischen Institutionen der Schweiz mit einem ausgezeichneten internationalen Ruf», schildert Zemp seinen Arbeitgeber ab Oktober. Vor Ort gab es wegen diverser personeller Querelen Trübungen und so sind für den künftigen Chefstrategen (der Spitalrat entspricht etwa einem Verwaltungsrat in einem Konzern) die Prioritäten klar: «Meine erste Hauptaufgabe ist es, Ruhe reinzubringen und Vertrauen zu schaffen.»

Er freue sich auf diese Herausforderung, habe zugleich «extrem Respekt vor der Aufgabe». In dieser neuen, anderen Rolle rechnet André Zemp mit «mehr Freiheit, über die eigene Zeit zu verfügen». Wie in den letzten Monaten, als er die durchs Homeoffice freigewordene Pendlerzeit für Sport in der Region Seetal nutzen konnte. Und in Seon warten ja eine Mühle und ein Weinberg.

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