Handlungsbedarf bei den Jungen und bei den Senioren geortet

Meisterschwanden In einer umfangreichen Bevölkerungsumfrage erhält die Gemeinde 83 von 100 möglichen Punkten und liegt deutlich über dem Durchschnitt. Gemeindepräsident Ueli Haller analysiert die Befragung und steckt mögliche Handlungsfelder ab.

«Es ist gut, die Bevölkerung zu spüren»: Der Meisterschwander Gemeindepräsident Ueli Haller im Gemeinderatszimmer. Foto: Fritz Thut
«Es ist gut, die Bevölkerung zu spüren»: Der Meisterschwander Gemeindepräsident Ueli Haller im Gemeinderatszimmer. Foto: Fritz Thut

Nicht zuletzt im Dialog mit der Finanzkommission habe sich das Bedürfnis ergeben, wieder einmal eine detaillierten Umfrage über die Zufriedenheit der Einwohner zu machen. «Gerade zu Beginn einer neuen Legislatur ist es gut, bei der Bevölkerung zu spüren, ob der Gemeinderat auf dem richtigen Kurs ist», schildert Gemeindepräsident Ueli Haller die Ausgangslage.

Das beauftragte Institut ist mit dem Rücklauf der anonym eingereichten Online-Fragebogen sehr zufrieden und wertet die erhobenen Daten als «in hohem Mass repräsentativ». Die Gesamtzufriedenheit erreicht 83 Punkte, was einem «sehr gut» entspricht; der Landesdurchschnitt liegt bei 79 Punkten. Weil 8 der 13 analysierten Themenbereiche ebenfalls gute Bewertungen erhielten, sieht sich der Gemeinderat in seinen Hauptstossrichtungen bestätigt: «Das meiste stimme, das meiste ist im Lot», so Haller.

«Keine Überraschungen»

Um Meisterschwanden weiterzubringen, hat der Gemeinderat nun ein spezielles Augenmerk auf jene «Themen mit Verbesserungsvorschlägen», wie sich der Gemeindepräsident ausdrückt. Diese im Bericht zur Umfrage erwähnten Bereiche seien laut Haller «keine grosse Überraschung».

Das Unterhaltungsangebot, Familienfreundlichkeit und Leben im Alter sind die drei Punkte, die im Vergleich mit andern Gemeinden am schlechtesten abschneiden.

Gerade weil man in letzter Zeit vermehrt Zuzüge von jüngeren Familien beobachtet habe, nehme man den Vorwurf ernst, die Spielplätze der Gemeinde seien «ungenügend». Dies sei ein Problem, das zu beheben ist, so Ueli Haller: «Die Spielplätze machen uns kein Kopfweh; da findet man sicher eine Lösung.»

Ein Sport- und Kulturzentrum

Mehr Sorgen bereitet dem Präsidenten, dass die Gemeinde bei der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen vergleichsweise schlecht abschneidet. «Ich kenne das Problem», sagt Haller. Für die Jüngsten in diesem Segment habe Meisterschwanden bisher nichts zu bieten, gibt er sich selbstkritisch. Immerhin: «Ich erhoffe mir hier etwas vom Pilotprojekt für eine offene Jugendarbeit.» Die Bevölkerungsumfrage erfolgte noch vor dem entsprechenden Entscheid an der Gemeindeversammlung.

Die Befragung umfasste auch konkrete Fragen zu verschiedenen Visionen des Gemeinderates. Eine davon betrifft auch die jüngeren Generationen: Beim Sportplatz Obermoos soll ein neues Sportzentrum entstehen. Die Halle soll nicht nur Sportvereinen zur Verfügung stehen, sondern auch der Kultur dienen. Ueli Haller: «Angedacht ist ein Zentrum, das während des ganzen Jahrs rege benutzt wird.» Diese Idee finden 77 Prozent der Umfrageteilnehmer gut und weiter verfolgenswert.

Alterswohnung statt Kindergarten

Noch grösser ist der Zustimmungswert bei der Frage, ob der Gemeinderat ein eigenes Projekt zum Thema «Wohnen im Alter» initiieren soll. 90 Prozent der Teilnehmer haben hier mit einem «Ja» geantwortet.

Drei Viertel haben den konkreten Vorschlag, Alterswohnungen auf dem Areal des ehemaligen Kindergartens Hinterdorf zu prüfen, begrüsst. «‹Wohnen im Alter› ist für den Gemeinderat stets ein Thema», so Ueli Haller: «In diesem Bereich machen wir in den nächsten Jahren sicher etwas.»

Ganz generell werden die Ergebnisse der Umfrage in den Legislatur-Planungs-Workshop des Gemeinderates von Mitte Februar einfliessen. Gemeindepräsident Ueli Haller: «Da werden die grossen Ziele festgelegt. Dies ergibt dann ein Grobgerüst, das jedoch laufend den Anforderungen angepasst wird.»

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