Gregor Gysi sprach im Arbeiterstrandbad

Meisterschwanden Am ersten «Fest der Solidarität» im Arbeiterstrandbad Tennwil sprach der deutsche Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi von Die Linke.

<em>«Die europäische Integration für die Jungen retten»:</em> Gregor Gysi in Tennwil. Foto: aka
<em>«Die europäische Integration für die Jungen retten»:</em> Gregor Gysi in Tennwil. Foto: aka

Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Landesstreiks von 1918 organisierten der Aargauische Gewerkschaftsbund, SP, Juso, Naturfreunde und die Stiftung Arbeiterstrandbad erstmals das «Fest der Solidarität». Mit erfreulichen 350 Besuchern war das Fest für die Organisatoren ein voller Erfolg.

Das OK des «Fests der Solidarität» zieht eine positive Bilanz zur erstmaligen Durchführung. «Die Besucherzahl hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen, die Feedbacks waren ausnahmslos positiv», bilanziert Florian Vock, Präsident des Aargauischen Gewerkschaftsbundes. «Das Jubiläum des Landesstreiks hat damit im Aargau einen würdigen Rahmen gefunden mit überregionaler Ausstrahlung.»

Reden als Höhepunkt

Zweifelsfreier Höhepunkt der Veranstaltung waren die Reden der beiden Gäste Tamara Funiciello, Präsidentin der Juso Schweiz, und von Gregor Gysi, Mitglied des Deutschen Bundestages und ehemaliger Fraktionsvorsitzender von Die Linke.

Funiciello betonte in ihrer Rede die Bedeutung der Solidarität im Kampf gegen Sexismus, Rassismus und Ausbeutung: «Unser Wir hat nichts zu tun mit unserer Pass- oder Hautfarbe oder mit unserem Geschlecht. Unser Wir basiert auf Solidarität und auf einer gemeinsamen Realität. Unser Wir ist eine freie, bewusste, emanzipierte Entscheidung und keine falsche Zusammengehörigkeit aufgrund von willkürlichen Merkmalen.»

Gregor Gysi erinnerte daran, dass der Landesstreik von 1918 von der zeitgenössischen Arbeiterbewegung zuerst als Niederlage empfunden wurde. Erst mit der Zeit haben sich die Forderungen nach Proporz- und Frauenwahlrecht, nach der Einführung der AHV und der IV und der 48-Stunden-Woche durchgesetzt.

Er rief dazu auf, in Erinnerung an diese hartnäckigen Kämpfe auch in einer schwierigen Zeit nicht aufzugeben: «Wir Alten», sagte Gysi, «haben die Pflicht, die europäische Integration für die Jungen zu retten.» Und er rief die junge Generation gleichzeitig dazu auf, sich für eine Gesellschaft und Politik einzusetzen, die sich von der Kontrolle durch die Banken und Grosskonzerne frei macht.

Fortsetzung folgt?

Das Organisationskomitee und die Trägerorganisationen bedankten sich bei den Besuchern, dem Team des Arbeiterstrandbades um Daniel Leuenberger und allen Helfern ganz herzlich für ihren grossen Einsatz.

Das OK wird in den kommenden Wochen detailliert Bilanz ziehen und über eine mögliche weitere Durchführung zusammen mit den Trägerorganisationen befinden. (san)

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