Gewerbler klagen über ­grosse Umsatzeinbussen

Seengen Die Sanierung der Poststrasse führt bei den betroffenen Gewerbe- und Ladenbetrieben zu Umsatzeinbussen bis 30 Prozent. Der Ärger ist entsprechend gross.

Nicht optimal: Signalisation bei der Zufahrt zur Poststrasse in Seengen. Foto: Fritz Thut

Nicht optimal: Signalisation bei der Zufahrt zur Poststrasse in Seengen. Foto: Fritz Thut

Zufahrt immer gewährleistet: Die verschiedenen Ladenlokale an der Seenger Poststrasse (grüne Schrift) sind auch während der Sanierungsarbeiten und trotz Umleitungssignalisation und Fahrverboten zugänglich; Plan der aktuellen Situation. Foto: zvg/lba

Zufahrt immer gewährleistet: Die verschiedenen Ladenlokale an der Seenger Poststrasse (grüne Schrift) sind auch während der Sanierungsarbeiten und trotz Umleitungssignalisation und Fahrverboten zugänglich; Plan der aktuellen Situation. Foto: zvg/lba

Was in der Medizin eine Operation am offenen Herzen ist, ist für die Gemeinde Seengen die Sanierung der zentralen Poststrasse: extrem anspruchsvoll. Am Spatenstich zu Beginn der Arbeiten (Ausgabe vom 10. Februar) war die Rede von der «Lebensader» des Dorfes.

Während Gemeindeammann Jörg Bruder damals von einem «Freudentag für Seengen» sprach, ist für viele Geschäftsinhaber entlang der Poststrasse inzwischen eher von einem Fiasko die Rede. Gewisse Ladeninhaber beklagen Umsatzeinbussen von bis zu 30 Prozent, was natürlich an die Substanz geht.

Zufahrt immer möglich

Bäckerei und Tearoom Hächler, die Dorfpapeterie, die Landi, der Volg-Laden und das Chäs-Paradies sind die am meisten betroffenen Betriebe. Die Hauptursache der massiven Einbrüche ist das Verhalten der Kunden: «Die Leute trauen sich nicht, zu den Geschäften zu fahren», formuliert es Thomas Lindenmann. Als Vizeammann ist er im Gemeinderat zuständig für den Tiefbau und damit auch für diese Strassensanierung.

Gemäss Reto Manetsch, Geschäftsführer Detailhandel bei der Landi Hallwilersee, ist dies ein Hauptproblem: «Die Kunden sehen nur das Verbotsschild an den Hauptzufahrten und realisieren den Zusatz ‹Zufahrt gestattet› nicht.» Er findet die «Signalisation nicht optimal» und erhofft sich eine Verbesserung.

Aussprache nicht nur kuschelig

Zusammen mit andern betroffenen Gewerblern sass Manetsch letzte Woche mit Vertretern der Bauherrschaft (Kanton Aargau) und der Gemeinde zusammen, um die Probleme zu diskutieren. «Dieses Gespräch verlief nicht nur kuschelig», hielt der Landi-Vertreter danach fest.

Die Ladenbesitzer erhoffen sich nun von den Bauverantwortlichen eine klarere Ausschilderung und gleichzeitig Kunden, die realisieren, dass die Erreichbarkeit der Geschäfte immer gewährleistet ist.

Dies vielleicht auf wechselnden Pfaden, denn die in fünf Phasen aufgegliederte Sanierung der Poststrasse dauert noch bis Mitte 2023.

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