Gemüse im Abo und im Einklang mit der Natur

Junge Leute bewirtschaften in Hallwil einen Bauernhof. Ihre biologisch angebauten Produkte vermarkten sie via Gemüse-Abos.

Biologisch gezogenes Gemüse im Abo: Dominik Bisang und Thomas Urech sind die «Gmüeser». Foto: Fritz Thut
Biologisch gezogenes Gemüse im Abo: Dominik Bisang und Thomas Urech sind die «Gmüeser». Foto: Fritz Thut

Thomas Urech und Dominik Bisang, die zusammen mit Martina Räber als «Gmüeser» auf dem Markt auftreten, verbinden traditionelle Landwirtschaftsarbeit mit modernen Kommunikationsmitteln wie dem Auftritt in sozialen Medien.

Hier setzen sie ihre Gemüse-Abos ab, hier bleiben sie aber auch in stetem Kontakt mit ihren Kunden, denn den «Gmüesern» ist wichtig, dass die Abonnenten wissen, woher ihre Rüebli, Salate, Zwiebeln, Beeren und Co. kommen und was es alles braucht, um sie konsumieren zu können.

Eine Nische auf dem Land

Die «Gmüeser» haben das Gemüse-Abo nicht erfunden. «Es ist eine gute Nische und hier auf dem Land noch nicht so verbreitet», sagt Thomas Urech. Gestartet wurde im Jahre 2012 mit 20 Abos. Damals haben die beiden Hauptprotagonisten noch voll gearbeitet. Urech und Bisang, beide in der Region Sursee aufgewachsen, haben Ethnologie und Ökologie studiert.

Im laufenden Jahr werden bereits 60 Gemüse-Abos in drei Grössen ausgeliefert; während der Erntezeit im Wochen-Rhythmus. Laut den «Gmüesern» hat diese Vertriebsart für beide Seiten Vorteile: «Uns gibt es Sicherheit beim Absatz und der Bezüger ist näher dran bei der Landwirtschaft.» Der Abo-Kunde habe eine ganz andere Wertschätzung für das Produkt, da er bei uns viel mehr weiss, als wenn er in der Migros etwas ins Körbchen lädt.»

Neben der Verbreitung der Informationen auf digitalen Kanälen und bei der Auslieferung der Abo-Kisten können die Kunden in diesem Jahr bei zwei Flurgehungen in Hallwil sehen, wo und wie ihr Gemüse wächst. «Bei uns kann man teilhaben am Prozess», so Urech.

Rätisches Grauvieh

Und dieser Blick hinter die Kulissen, auch via Newsletter, lohnt sich: Die «Gmüeser» bauen nicht (nur) übliche Sorten an. In enger Zusammenarbeit mit der Organisation Pro Specie Rara werden seltene und gegen Schädlinge besonders resistente Sorten angepflanzt.

Das gilt ganz besonders beim Obst, wo auf 60 Bäumen nicht weniger als 55 verschiedene Sorten Äpfel und Birnen wachsen. Für diese Bäume konnten Patenschaften erworben werden. Die speziellen Sorten sprechen auch bestimmte ambitionierte Gastronomen an, die froh sind, hier in der Nähe exklusive Rohstoffe beziehen zu können.

Urech und Bisang hecken laufend neue Innovationen aus. Mit der Pacht eines Hofes in Hallwil wurden – trotz schlechter Arrondierung der Parzellen und dem entsprechenden Mehraufwand – die Möglichkeiten erhöht. Im Stall stehen aktuell 10 Mutterkühe der Rasse Rätisches Grauvieh. Die urtümliche Art mit Hörnern, wie es sich gehört, liefert sehr hochwertiges Fleisch, das ebenfalls bestellt werden kann. Die nächste Auslieferung wird allerdings erst Ende Jahr in Aussicht gestellt.

Direktbezug in Hallwil

Die Quereinsteiger-Landwirte liefern ihre Gemüse-Abos in den Regionen Lenzburg und Aarau direkt oder an zentrale Abholpunkte aus. In Lenzburg ist man noch auf der Suche nach einer solchen Drehscheibe. Gemäss der «Gmüeser»-Philosophie kann man nicht mitten im Jahr voll einsteigen; Probeabos sollen jedoch auf Anfrage möglich sein.

Bio-Erdbeeren, Eier vom Zweinutzungshuhn und mehr kann man beim Direktverkauf im Rebenhübel 3 in Hallwil, jeweils mittwochs und freitags von 14 bis 20 Uhr beziehen.

Internet: www.gmüeser.ch

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