Frostkerzen gegen das Erfrieren

Wetter Am Montagmorgen wurde es bitterkalt. Deshalb kamen in Hallwil Frostkerzen zum Einsatz, um die Kirschblüten vor dem Erfrieren zu bewahren.

Verhinderten Anfang Woche spätere Ernteeinbussen: Frostkerzen im Inneren der Hallwiler Kirschbaumplantage. Foto: Andreas Walker

Verhinderten Anfang Woche spätere Ernteeinbussen: Frostkerzen im Inneren der Hallwiler Kirschbaumplantage. Foto: Andreas Walker

Knospen weitgehend gerettet: Christa Siegrist inspiziert Kirschblüten. Foto: Andreas Walker

Knospen weitgehend gerettet: Christa Siegrist inspiziert Kirschblüten. Foto: Andreas Walker

Pünktlich zum April kam veränderliches Wetter mit einem Kälteeinbruch, der Schnee bis in tiefe Lagen
brachte. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag wurde es klar und damit bitterkalt. Die Temperatur fiel am frühen Morgen deutlich unter den Gefrierpunkt, was für die Blüten der Kirschbäume problematisch wurde, da sie zum Teil schon offen waren.
Die Familie Siegrist vom Bürgerheim aus Seengen liefert verschiedenes Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Zwetschgen, Erdbeeren, Himbeeren an Detailhändler oder verkauft sie direkt im Hofladen. Ferner halten sie noch 75 Milchkühe und 10 Pferde. Dazu gehören auch 900 Kirschbäume in Hallwil.
Christa Siegrist hatte sich entschieden, der grimmigen Kälte mit Frostkerzen zu begegnen, und erklärt: «Die Frostkerzen bewirken, dass die Luft aufgequirlt wird und kein Kaltluftsee in der Plantage entsteht, der sehr tiefe  Temperaturen verursachen kann.»
Im April wirkt sich der Nachtfrost besonders empfindlich auf die neuen Jungpflanzen und Blüten aus. Dieser tritt auf, wenn der Himmel klar ist. Liegen Wolken oder Nebel über der Landschaft, wird die Abkühlung stark gebremst, da Wolken oder Nebel die Wärmestrahlung vom Boden wieder zurückreflektiert und damit auch zurückbehält wie einen wärmenden Mantel.

Offene Blüten am gefährdetsten

«Die Blütenknospen vertragen eine Temperatur von bis zu minus 2 Grad. Offene Blüten erfrieren bereits bei Temperaturen unter null Grad», so Siegrist. Um 3 Uhr morgens erreichte die Temperatur in ihrer Plantage den Nullpunkt, vor Sonnenaufgang – um 7 Uhr – betrug die Lufttemperatur minus 2,8 Grad.
Diese Werte wurden von einem Sensor auf der Plantage laufend auf das Handy von Christa Siegrist übermittelt, sodass sie immer über die Temperatur informiert war.
Christa Siegrist stellt fest: «Zum Glück war der März sehr trocken und hatte auch kalte Nächte, sonst wären die Natur noch weiter fortgeschritten und die Kirschblüten noch offener gewesen. Wir hatten 2019 eine ähnliche Situation und haben 
damals keine Frostkerzen eingesetzt. Danach waren alle Kirschblüten erfroren und es gab einen totalen Ernteausfall.»
Eine kurze Begutachtung der Kirschbäume am Morgen deutet darauf hin, dass die Aktion ein Erfolg war. Zwar sind einige bereits offene Blüten erfroren, doch die Knospen konnten überwiegend gerettet werden.

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