Extrem trockener und sonniger März
Wetter Bis zum 29. März regnete es in der Region Lenzburg gerade einmal 3 Liter pro Quadratmeter. Eine vergleichbare Trockenheit gab es im Jahre 1976
Der gestern zu Ende gegangene März war in der Region Lenzburg nicht nur extrem trocken, sondern auch sehr sonnig. Nach Angaben von MeteoSchweiz betrug die Sonnenscheindauer in der Region über 230 Stunden und damit fast das Doppelte der Norm von 1991 bis 2020. Die Temperatur war mit 6,4 Grad 0,5 Grad zu warm.
Das Gras wächst nur spärlich
Die spärlichen Niederschläge von rund drei Litern pro Quadratmeter bis am 29. März machten gerade etwa 5 Prozent des langjährigen Mittels aus. Der restliche Regen bis zum Monatsende verbesserte die Bilanz auf rund 20 Prozent des langjährigen Mittels.
Im März 2022 dominierte bei uns sonniges Hochdruckwetter. Lediglich die Tage vom 15. bis am 18. März waren trüb, ansonsten zeigte sich der März vorwiegend von der Sonnenseite. Die Trockenheit ist am besten an den Wiesen erkennbar, da das Gras nur spärlich wächst. Normalerweise sind Ende März die Wiesen bereits saftig grün und das Gras wächst stark.
Hochdruckgebiet blockiert Regen
Die anhaltende Trockenheit wurde durch eine stabile Hochdruckwetterlage verursacht. Die Tiefs vom Atlantik wurden blockiert und deshalb kam keine Feuchtigkeit zu uns. Grössere Niederschlagsmengen fielen in der Schweiz nur am 15. März, vor allem in der West- und Nordwestschweiz und im Wallis. Wenig Niederschlag gab es zudem regional am 13. und 14. sowie am 18. März. Die Region Lenzburg blieb jedoch meistens trocken.
Eine vergleichbare Situation gab es 1976. Damals wurden in der Region Lenzburg im März nur gerade 11 Liter Regen pro Quadratmeter verzeichnet. Da die Folgemonate auch sehr wenig Niederschlag lieferten, erfolgte im Sommer ein grosser Wassermangel, der zu einer Dürre führte.
Immerhin zeichnet sich jetzt ein Wetterumschlag ab, der auch Niederschläge bringen wird. Pünktlich mit dem Monatswechsel kehrt das typische unbeständige Aprilwetter ein. Ob es genug regnen wird, um die Felder für die Landwirtschaft zu bewässern, wird sich zeigen.
Folgen für die Landwirtschaft
Hansruedi Urech, Landwirt aus Hallwil, kommentiert die Trockenheit: «Bis jetzt war das trockene Wetter kein Problem. Es herrschten gute Bedingungen, um Kartoffeln und Zuckerrüben anzupflanzen. Allerdings sollte der Regen in den nächsten Tagen kommen, da sonst ein Ertragsausfall droht. Die Kirschen sind dieses Jahr früher als sonst und treiben bereits Knospen.» Somit könnten gerade bei Obstbäumen Frostnächte durchaus noch zum Problem werden, denn diese können manchmal bis Anfang Mai auftreten.
Wie der aktuelle März zeigt, können im Frühling die Temperaturen bereits ziemlich warm sein. Allerdings wird das warme Frühlingswetter immer wieder durch Wetterlagen unterbrochen, bei denen kalte Polarluft nach Mitteleuropa strömt. Ist dann der Himmel noch klar, so kann die nächtliche Abstrahlung zu Bodenfrost führen. Dieser ist eine beträchtliche Gefahr für empfindliche Pflanzen und Blüten.
Bauernregel zum Thema
Die Sorge der Landwirte über diese Situation wird in der folgenden Bauernregel klar ausgedrückt: «Heller Mondschein in der Aprilnacht schadet oft der Blütenpracht».