«Es lebe der Meitlisonntag»
Seetal Mit jeweils zwei kleinen Anlässen sorgten die Frauen von Fahrwangen und Meisterschwanden dafür, dass der Meitlisonntagsbrauch nicht vergessen geht.
Das wollten die Frauen in Fahrwangen und Meisterschwanden nicht zulassen: zwei Jahre ganz ohne Meitlisonntagsaktivitäten. Nachdem 2021 alle Elemente des Oberseetaler Brauchs ausgefallen waren, wurde diesmal immerhin ein Minimalprogramm geboten. Jeweils Eintrommeln am Donnerstag und Austrommeln mit Eierzopfverteilen am Sonntag.
Man habe mehrere Anläufe für die Organisation der Meitlitage unternommen und die Konzepte laufend an die Coronarahmenbedingungen angepasst, verriet die Fahrwanger Co-Präsidentin Priska Lauper. Alles vergebens? Wie die Vorfahrinnen vor 310 Jahren wolle man weiterkämpfen. Auf die Mithilfe der Seetaler Frauen am Zweiten Villmergerkrieg geht der Brauch zurück. Jedes Jahr übernehmen die Frauen nun drei Tage die Regentschaft in den beiden Dörfern.
Mit dem Miniprogramm wolle man «ein Zeichen setzen, dass der Brauch nicht vergessen geht», so die Meisterschwander Präsidentin Delphine Schmitt. Wenn Beizenbummel, Tanz und Männerfang nicht toleriert seien, liessen sich die Fahrwangerinnen und Meisterschwanderinnen während dreier Tage von ihren Männern halt besonders verwöhnen, hielten die beiden Vorsitzenden am Donnerstag fest.
Am Sonntag wars mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei. Mit dem Verteilen des Eierzopfs gaben die Meitli die symbolische Macht wieder zurück. Dies nicht ohne kämpferischen Schlussaufruf von Delphine Schmitt: «Es lebe der Meitlisonntag.»
Dazu gehören auch die Tambourinnen, die gerne neue Trommlerinnen aufnehmen. Interessentinnen können sich bei Leiterin Marion Nafzger (Telefon 079 753 46 53) melden.
In zwei Jahren wieder ein Umzug
Die Hoffnung war omnipräsent, dass 2023 alles wieder traditionell abläuft. Bis zu jenen Generalversammlungen sollten sich die beiden Vorstände auf ein Motto geeinigt haben, steht doch in zwei Jahren wieder ein grosser Umzug an.