Es geht wieder los: Spannende Einblicke in den Ranger-Alltag

Seengen Wie bereits im Vorjahr können Interessierte mit den Hallwilersee-Rangern See und Landschaft erkunden. Am Sonntag startete die erste Führung des Jahres unter dem Motto «Mit dem Ranger unterwegs» – es ist einer von insgesamt acht Anlässen, welche die Hallwilersee-Ranger über das Jahr anbieten.

Ranger Beat Egli und Rangerin Tatjana Probst an einer Info-Tafel.Foto: Verena Schmidtke

Ranger Beat Egli und Rangerin Tatjana Probst an einer Info-Tafel.Foto: Verena Schmidtke

Ranger Peter Wyss.Foto: Verena Schmidtke

Ranger Peter Wyss.Foto: Verena Schmidtke

Zusammen mit Rangerin Tatjana Probst und Ranger Beat Egli wanderte die Gruppe mit offenen Augen und Ohren den Weg am Hallwilersee entlang. «Schaut mal dort oben», hielt Egli die Teilnehmenden an, «dort ist ein Rotmilanhorst.» Schnell zückten alle ihre Ferngläser und folgten dem Blick des Rangers. Tatsächlich, zwischen einigen Astgabeln war ein grosses Nest gut zu erkennen. «Oh, ich habe die Schwanzfedern gesehen», freute sich eine Wanderin. Doch das war nicht die einzige spannende Entdeckung: Nur wenige Meter entfernt machte Tatjana Probst auf etwas aufmerksam: «Dort unten am Ufer, seht ihr den liegenden Baumstamm, ohne Rinde – das war ein Biber.»

Ausgangspunkt für die Tour mit den Rangern ist der Platz vor dem Schloss Hallwyl. Dort verteilen die Ranger auch Ferngläser und einige Informationen gab es ebenfalls vorab. «Im Jahr 2014 schlossen sich die Seeanstössergemeinden sowie die Kantone Aargau und Luzern zum Verein Hallwilersee für Mensch und Natur zusammen», informiert Ranger Peter Wyss, Leiter des Rangerdienstes Hallwilersee. «Auf diese Weise wird die Arbeit der Ranger koordiniert und ebenfalls die finanziellen Mittel dafür sichergestellt.» Stolz seien die Ranger auf ihr Nachwuchsprogramm: die Junior-Ranger. «Da haben wir inzwischen drei Gruppen», teilt Ranger Beat Egli nicht ohne Stolz mit. Kindern und Jugendlichen die Natur nahezubringen, sei ihnen ein wichtiges Anliegen.

Probleme bewusst machen und trotzdem das Schöne sehen

Gleich zu Beginn der Tour erklärt Beat Egli an einer Informationstafel, was am Hallwilersee erlaubt ist und welche Schutzzonen beachtet werden sollen. Um den zehn Teilnehmenden einen Eindruck davon zu vermitteln, wie viele Menschen am See unterwegs sind, erhalten drei Teilnehmende kleine Zähler, um die Anzahl von Personen und Hunden im Abschnitt vom Badeplatz am Aabach bis zum Delphin zu dokumentieren.

Ausserdem berichten die beiden Ranger aus ihrem Arbeitsalltag. «Wir sind als Ranger in Teilzeit beschäftigt und noch in anderen Berufen tätig», erläutert Egli. Besonders wichtig seien ihre Einsätze bei gutem Wetter und an Feiertagen, dann sei das Gebiet um den See äusserst beliebt. «Wenn wir unterwegs sind, achten wir beispielsweise darauf, dass Hunde angeleint sind», führt Probst aus. «Auch auf Feuerstellen haben wir ein Auge oder auf wilde Camper.» In einer App werde dokumentiert, falls es zu Verstössen kommt.

Ein Thema, welches die Gruppe wenig später selbst zu sehen bekommt: Littering. An einem Badeplatz wurde offenbar am Abend zuvor grilliert. Zigarettenkippen liegen auf dem Boden, der Müll steht neben Abfalleimern. Ein Teilnehmer sagt trocken: «Jedenfalls ist der Kehricht schon eingetütet.» Unterwegs sammeln alle immer wieder etwas auf, das einfach weggeworfen wurde. «Unerlässlich ist es für uns, einen Müllbeutel dabei zu haben», merkt Beat Egli dazu an.

Doch es gibt auch schöne Entdeckungen. In einem Feuchtgebiet kann der Ranger auf eine Schildkröte aufmerksam machen, welche sich gerade sonnt: «Das ist eine Europäische Sumpfschildkröte, sie ist sehr selten. Rund um den See leben nur rund 20 Exemplare.» Mit ihren Ferngläsern versuchen die Gruppenmitglieder, einen Blick auf das besondere Exemplar zu erhaschen. «Da sind sogar mehrere zu sehen», freut sich eine Teilnehmerin. Wenig später in einem Waldstück probieren einige die von Egli empfohlene App zur Vogelstimmenerkennung aus. Es zwitschern eine Amsel und ein Rotkehlchen. Am Delphin nähert sich die Tour ihrem Ende, nun sind alle gespannt, wie viele Menschen ebenfalls am See unterwegs waren: Rund 220 Personen und 15 Hunde begegneten der Entdeckergruppe. «Das hätte ich nicht erwartet», sagt eine Teilnehmerin, die anderen nicken zustimmend. Trotz einiger Herausforderungen im Arbeitsalltag als Ranger sind sich Tatjana Probst und Beat Egli einig: «Wir haben einen der schönsten Berufe – nah an der Natur und sinnvoll noch dazu.»

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