Erneut guter Abschluss bringt Steuerfusssenkung aufs Tapet
Seengen: Die Einwohnergemeinde Seengen präsentiert auch für das Jahr 2019 einen exzellenten Rechnungsabschluss.
Das Gesamtergebnis fällt um 1,75 Millionen Franken besser aus als im Voranschlag vorgesehen. Der minimale Rückgang gegenüber dem bereits schon guten Abschluss 2018 ist auf die Reduktion der Entnahme aus der Aufwertungsreserve zurückzuführen.
Der Ertragsüberschuss im letzten Jahr betrug 1,9 Mio.; die Selbstfinanzierung 2,9 Mio. Diese Werte sind nicht nur hoher Ausgabendisziplin, sondern in erster Linie erhöhten Steuereinnahmen zu verdanken: Mit 11,5 Mio. liegen sie um erstaunliche 12,9 Prozent über dem Budget. Den Löwenanteil an diesem Überschuss machen die Einkommens- und Vermögenssteuern aus. Allein hier wurde der Voranschlag um 868000 Franken oder 9,3 Prozent übertroffen.
Prozentual eher zu vernachlässigen sind in Seengen die Aktiensteuern, die auch diesmal deutlich hinter den Grundstückgewinnsteuern liegen.
Mit dem guten Abschluss verdoppelte sich das Nettovermögen der Einwohnergemeinde auf 3,3 Mio. oder nahezu 800 Franken pro Einwohner. Die Steuerkraft pro Einwohner, berechnet aus den Steuern der natürlichen Personen mit Aktien- und Quellensteuern, stieg auf 3376 Franken, den höchsten Wert seit zehn Jahren. Als Kehrseite der Medaille muss Seengen in diesem Jahr 1,23 Mio. an den kantonalen Finanzausgleich abliefern. Dies sind 770000 Franken mehr als 2017, vor der Systemumstellung.
Steuerfuss wird zum Thema
Obwohl in den nächsten Jahren grosse Investitionen (Sanierung Schul- und Poststrasse, neuer Doppelkindergarten, Schulhausneubau) anstehen, will Gemeindeammann Jörg Bruder für 2021 eine Steuerfussreduktion (seit 2018 bei 77 Prozent) nicht ausschliessen: «Wir haben nun eine grosse finanzielle Planungssicherheit und können die Vorhaben wie geplant umsetzen. Da wird der Steuerfuss sicher ein Thema.»