Eine sagenhaft-gespenstische Reise

Schloss Hallwyl An der Gespensternacht der Gesellschaft zum Falken und Fisch im kalten Schloss Hallwyl machte Historiker und Autor Karl Gautschi einen Seerundgang in Form von Sagen.

Seetaler Sagen: Autor Karl Gautschi an der Gespensternacht im Schloss Hallwyl. Foto: Fritz Thut
Seetaler Sagen: Autor Karl Gautschi an der Gespensternacht im Schloss Hallwyl. Foto: Fritz Thut

Die Gespensternacht im eigentlich geschlossenen und unbeheizten Wasserschloss bildet jeweils das Saisonende der Gesellschaft zum Falken und Fisch, des Fördervereins von Schloss und Museum Hallwyl.

Mit dem in Menziken lebenden Historiker und Autor Karl Gautschi trat diesmal als Referent ein Experte für Sagen und ihre Hintergründe auf. Der «Musteraargauer» lud zu einer Reise rund um den Hallwilersee ein und wusste nahezu zu jedem Dorf mindestens eine Sage zu erzählen: etwa die Geschichte zum Böjuer Häxewäldli, vom tragischen Absaufen des Schwimmers Willhelm auf dem Weg zu seiner Geliebten Lisa in Meisterschwanden, vom bösen letzten Berbuer Schlossherrn, den ein Fährschiffer ebenfalls ertrinken liess.

Der 83-jährige Gautschi liess es nicht beim einfachen Nacherzählen. Zu vielen klassischen Sagen (Ring von Hallwyl, Brautfahrt) hatte er recherchiert und neue Quellen aus der Versenkung gerettet und konnte so den historischen Hintergrund zu den allgemein bekannten Geschichten liefern.

«Sagen wurden früher in den Familien weitererzählt und sind so Heimatkunde im besten Sinn», so Gautschi. Oft liessen und lassen diese Erzählungen den Zuhörern «wohlige Schauer von Unbehagen über den Rücken jagen».

Selbst Alteingesessene hörten gewisse Sagen erstmals. Es wäre jammerschade, wenn Gautschis Nachforschungen nicht in einem weiteren Sagenbuch erhalten blieben.

Wie gewohnt konnten sich die Zuhörer mit Kürbissuppe, Aufschnitt, Käse und Wein stärken.

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