Ein Stück ausgezeichnete Natur

Im Garten von Daniel und Anja Huber in Beinwil am See kann sich die Natur entfalten. Ihr Engagement für mehr Biodiversität zeichnete der Landschaftsschutzverband Hallwilersee am Freitag mit dem Sommervogelpreis aus.

Ausgezeichnet: Eduard Schmid (rechts) vom Landschaftsschutzverband Hallwilersee überreicht Anja und Daniel Huber den Sommervogelpreis. Foto: Melanie Solloso
Ausgezeichnet: Eduard Schmid (rechts) vom Landschaftsschutzverband Hallwilersee überreicht Anja und Daniel Huber den Sommervogelpreis. Foto: Melanie Solloso

Auf dem Grundstück der Hubers, auf einer Anhöhe direkt am Waldrand in Beinwil am See, wachsen heimische Stauden, Sträucher, Bäume und Blumen dort, wo sie wachsen sollten. Eingegriffen wird nur wenig, zweimal im Jahr schneidet Daniel Huber das Gras mit der Sägesse.

Der naturbelassene Garten bietet Lebensraum für verschiedenste heimische Tierarten. Blindschleichen, Igel, Schnecken, Wiesel und sogar Rehe fühlen sich in Hubers Garten wohl. Aber auch für Insekten wie Schmetterlinge, Raupen, Bienen, Ameisenlöwen und Spinnen bietet der Naturgarten einen idealen Lebensraum.

Das Engagement für mehr heimische Biodiversität von Daniel und Anja Huber überzeugte Eduard Schmid, Verantwortlicher des Sommervogelpreises vom Landschaftsschutzverband Hallwilersee. Den Preis verleiht der Verband nun seit 18 Jahren für besondere Beiträge für die Natur im Seetal.

«Hier ist noch Platz für Natur», sagt der bald 80-Jährige, der dieses Jahr den Preis nach eigenen Angaben zum letzten Mal übergibt, bei der Preisverleihung am vergangenen Freitag. Er überreichte dem Ehepaar Huber eine Urkunde, ein von der Hypothekarbank Lenzburg gesponsertes Preisgeld in der Höhe von 500 Franken und eine Felsenbirne, eine heimische Pflanze, die zu den Kernobstgewächsen gehört.

Viel Biodiversität mit geringem Aufwand

Rund 35 Interessierte liessen sich im Anschluss an die Preisverleihung von Daniel und Anja Huber auf einem Rundgang durch Natur- und Gemüsegarten zeigen, wie man mit geringem Aufwand zu mehr Biodiversität beitragen kann. «Ein Heim für Wildbienen beispielsweise schafft man bereits, indem man ein leeres Schneckenhaus dem Garten überlässt», veranschaulichte Huber. Einen Anziehungspunkt für Vögel seien heimische Dornensträucher. «Vögel lieben das», schwärmt Huber. Oder eine ungeteerte Hauseinfahrt biete Lebensraum für verschiedenste Pflanzen und Tiere.

Das Gras in der Naturwiese der Hubers in Beinwil am See steht kniehoch, beim näheren Hinsehen entdeckt man Besonderes wie etwa Wilder Dost – ein wildes Origanumgewächs – oder Johanniskraut, hier und da stapeln sich Asthaufen, an einem Platz liegt das braune Gras des vergangenen Schnitts, eine Rutschbahn und eine Schaukel stehen im hohen Gras, einen Zaun sucht man vergebens. «Ordnung steht bei uns nicht an oberster Stelle, das mögen die Tiere», meint dazu Daniel Huber auf dem Rundgang durch den Garten.

Ein Naturgarten bedeute jedoch nicht automatisch weniger Arbeit, sondern einfach andere Arbeit. Vergangene Woche habe er rund 10 Stunden im Garten gearbeitet, sagt Huber. Das liege aber auch am Herbst. Auch im Naturgarten müssen Sträucher- und Äste zurückgeschnitten werden.

Liebe zur Natur

Den Garten haben die Hubers von Anfang an naturnah gestaltet. Den beiden liegt die Natur am Herzen. «Das möchten wir auch unseren beiden Kindern mit auf den Weg geben», sagt Anja Huber. Daniel Huber, von Beruf Architekt, ist mit dem Gedanken des Naturschutzes gross geworden. Sein Grossvater war Gründungsmitglied des Naturschutzvereins Beinwil am See. Seine Frau Anja arbeitet bei Pro Spezie Rara und kennt sich mit der Vielfalt der Nutzpflanzen bestens aus. Auch deshalb stösst man im Garten der Hubers immer wieder auf Pro-Specie-Rara-Pflanzen.

Beim anschliessenden Apéro auf der Terrasse mit Blick in den Garten tauschten die Besucher bei Apfelsaft und Kürbis-Suppe Tipps zu mehr Biodiversität aus und kamen in den Genuss, Spezialitäten aus dem Gemüsegarten der Hubers zu probieren, darunter schwarze Tomaten oder Mini-Cocktailgurken.

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