Ein nicht genderkorrektes Theater im kreativen Raum

Birrwil Die Theatergruppe Birrwil präsentiert mit «Ein Mann spielt verrückt» von Winnie Abel ihren neusten Schwank und lädt ein zu einem ausgelassenen Abend abseits jeder Sexismusdebatte.

In voller Montur: Die Theatergruppe Birrwil spielt in diesem Jahr die Komödie «Ein Mann spielt verrückt». Foto: Stefanie Osswald
In voller Montur: Die Theatergruppe Birrwil spielt in diesem Jahr die Komödie «Ein Mann spielt verrückt». Foto: Stefanie Osswald

Es ist nicht nur ein Mann, der verrückt spielt in der aktuellen Theaterproduktion der Theatergruppe Birrwil. Denn: Dass die zwölf Theaterbegeisterten der Laientruppe jede Ecke der Bühne des Gemeindesaals mit grosser Freude an künstlerischem Freiraum theatralisch auskosten, ist in jeder Minute ihrer neusten Inszenierung zu sehen und zu spüren.

Was ist das für ein Wellnessclub?

Doch zunächst zur Sache: Soeben hat der Bauverwaltungspräsident und Wellnessclubbetreiber Heinz von Burg es sich in der Stube mit seinem «Playboy» gemütlich gemacht, als ihn das schrillende Telefon jäh aus seiner verdienten Ruhe reisst.

Der Gemeindepräsident. Das kann nichts Gutes bedeuten. Was hat es bloss mit dem ominösen Wellnessclub «Passion»auf sich, den Heinz im Dorf betreibt? Hastig gerät Heinz in Erklärungsnot, verstrickt sich in Widersprüche und gerät ins Visier nicht bloss des Gemeindepräsidenten, auch seiner habgierigen Ehefrau Gertrud, welche ihre Vorteile rasch auszuspielen weiss.

Da bleibt ihm nur, sich krank zu stellen. Doch der schöne Arzt Richard lässt sich nicht auf die Lügengeschichte ein und verweigert ihm die Rückendeckung. Viel lieber vergnügt er sich mit Heinz’ esoterischer Tochter Charlotte, die auf der Suche nach energetischen Wasseradern die meiste Zeit damit verbringt, ihre aus dem Lot gekommenen Chakren wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Mandy, die Prostituierte mit Beischlafstörungen – Entschuldigung – Einschlafstörungen, lässt sich derweil ebenso begeistert von Charlottes heilenden Fähigkeiten therapieren. Ob die Moral auch in dieser verzwickt verzwackten Situation siegt, bleibt zu hoffen, jedenfalls für Heinz.

Derbe Sprüche, schwarzer Humor

Was ebenso sicher ist: In diesem Theaterstück wird nicht gespart mit derben Sprüchen, anzüglichen Witzchen, klischeehaften Geschlechterrollen und schwarzem Humor. Wem das gefällt, der darf sich am Theaterabend der Theatergruppe Birrwil heimisch fühlen.

Genderkorrekt ist sie ganz und gar nicht, die neuste Produktion der zwölf Theaternarren aus Birrwil. «Natürlich haben wir uns darüber Gedanken gemacht, ob man solch karikierte Frauenbilder in der heutigen Zeit überhaupt noch zeigen darf», bemerkt Regisseur des Stücks Markus Lüscher. Und natürlich läge es auf der Hand, dass man damit anecken kann. Doch genau das biete das Theater. Die Bühne als kreativen Raum zu erleben.

Unbeschwerte Stunden

«Das Leben ist ernst genug und oft alles andere als lustig», bemerkt Chantal Frey, die im echten Leben bei der Polizei arbeitet. Im Theater übernimmt sie diesmal die Rolle der Souffleuse. Sie ergänzt: «Wir spielen bereits seit zwanzig Jahren zusammen, und das will was heissen. Zusammen lachen zu können, das tut heutzutage schon gut.»

Zu sehen, dass die Leute Freude haben, abzuschalten vom Alltag und gemeinsam unbeschwerte Stunden geniessen zu können, das sind für Lüscher die erfüllenden Momente des Theaterspiels und genau darum solle es an diesem Abend gehen.

«Ein Mann spielt verrückt». Komödie in drei Akten in der Mehrzweckhalle Birrwil. – Spieldaten: Sonntag, 26. März, 13 Uhr (von 10.30 bis 12.30 Uhr Brunch-Büffet); Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, je 20 Uhr (Nachtessen ab 18.30 Uhr).

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