Ein nasser und sonnenarmer Winter

Meteo-Bilanz Der vergangene Winter brachte der Region Lenzburg Schnee, Überschwemmungen und einen frühlingshaften Februar. Der schneereiche Winter hinterliess grosse Schäden in den Wäldern.

Kam diesen Winter früh und blieb länger liegen: Der Schnee, hier auf einer Rose in Hallwil. Foto: Andreas Walker

Kam diesen Winter früh und blieb länger liegen: Der Schnee, hier auf einer Rose in Hallwil. Foto: Andreas Walker

Sonne lange kaum zu sehen: Im Dezember lag oft dicker Nebel über dem Seetal.  Foto: Andreas Walker

Sonne lange kaum zu sehen: Im Dezember lag oft dicker Nebel über dem Seetal. Foto: Andreas Walker

Seltener Anblick: Seetalstrasse in Hallwil Mitte Januar vollständig mit Schnee bedeckt. Foto: Andreas Walker

Seltener Anblick: Seetalstrasse in Hallwil Mitte Januar vollständig mit Schnee bedeckt. Foto: Andreas Walker

Schaden erst nach Schmelze sichtbar: Vom Schnee niedergedrückte Bäume am Aabach. Foto: Andreas Walker

Schaden erst nach Schmelze sichtbar: Vom Schnee niedergedrückte Bäume am Aabach. Foto: Andreas Walker

In Eisfelder verwandelt: Überschwemmte Felder am Nordende des Hallwilersees. Foto: Andreas Walker

In Eisfelder verwandelt: Überschwemmte Felder am Nordende des Hallwilersees. Foto: Andreas Walker

Die ersten Märztage zeigen deutlich, der Frühling ist endlich da. Nicht nur gefühlt, sondern auch meteorologisch hat der Frühling am 1. März begonnen. Damit kann man auf einen turbulenten Winter zurückblicken, der einige Überraschungen in seinem Gepäck bereithielt.

Extrem ungleichmässige Verteilung

Nach Angaben von MeteoSchweiz war der Februar mit 3,7 Grad in der Region Lenzburg 2,4 Grad zu warm und die Sonnenscheindauer entsprach mit 94 Sonnenstunden 136 Prozent der Norm 1981 bis 2010.

Dabei fiel mit 31 Litern pro Quadratmeter knapp die Hälfte der Niederschläge im Vergleich zum langjährigen Mittel. Das warme Frühlingswetter wurde durch südliche Winde verursacht, die mehrmals Saharastaub hierherbrachten.

Allerdings können diese frühlingshaften Februarwerte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Winter insgesamt düster und sehr niederschlagsreich war.

Die Bilanz für die Monate Dezember bis Februar fällt nämlich wie folgt aus: Mit einer Temperatur von 2,5 Grad war der Winter in der Region Lenzburg 1,4 Grad zu warm. Mit 129 Sonnenstunden entsprach die Sonnenscheindauer gerade einmal 94 Prozent der Norm.

Im Dezember wurden in der Region Lenzburg nur 11 Sonnenstunden aufgezeichnet – der zweittiefste Dezemberwert seit den Aufzeichnungen 1984.

Dreifacher Regenmenge im Januar

Vom Dezember bis Februar fielen 320 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, knapp anderthalbmal so viel wie sonst üblich. Dieser hohe Wert kommt vor allem vom Januarmittel zustande, das das Dreifache des Normwertes betrug.

Es waren die höchsten Januarniederschläge seit den Aufzeichnungen 1959. Deshalb traten Anfang Februar am nördlichen Ende des Hallwilersees Überschwemmungen auf, die sich Mitte Februar in Eisfelder zum Schlittschuhlaufen verwandelten.

Grosse Schäden an den Bäumen

Der grosse Schneefall Mitte Januar hinterliess grosse Schäden an den Bäumen. Da während des Niederschlages eine Abkühlung erfolgte, ging der Regen in Schnee über und gefror schliesslich an den Bäumen. Danach blieb der Schnee lange liegen.

Das Gewicht des Nassschnees sorgte für eine ungewöhnliche Belastung, sodass an den Bäumen die Äste oder ganze Wipfel abbrachen oder der Baum sogar umkippte.

Nach Angaben von Alex Arnet, Leiter der Sektion Waldbewirtschaftung des Kantons Aargau, verursachte der Schnee im vergangenen Winter im Kanton Aargau einen geschätzten Schaden von 40000 bis 80000 Kubikmeter Holz. Es ist möglich, dass die effektiven Schäden sogar bis 100000 Kubikmeter betragen könnten. Dies würde etwa einem Viertel der jährlichen Holznutzung im Kanton Aargau entsprechen.

Blockierte Waldwege

Nach Angaben von Matthias Ott, Leiter der Forstdienste Lenzia, betragen allein in der Region Lenzburg (Lenzburg, Ammerswil, Niederlenz, Othmarsingen und Staufen) die durch die Schneelast verursachten Schäden etwa 3000 Kubikmeter Holz.

Zu Beginn des Ereignisses kamen die Förster kaum in den Wald, um die Schäden zu begutachten, da grosse Mengen Schnee und liegende Bäume die Wege blockierten. Zudem waren sie zuerst damit beschäftigt, die wichtigsten Verkehrsachsen wieder zu öffnen. Die Waldarbeiter werden in nächster Zeit damit beschäftigt sein, das geschädigte Fichtenholz aus den Wäldern zu räumen, damit der Ausbreitung des Borkenkäfers Einhalt geboten wird.

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