«Ein kleines Team ist viel familiärer»
Fahrwangen «Ich schätze ein familiäres und persönliches Umfeld», sagt die neue Geschäftsleiterin der in Fahrwangen stationierten Spitex Oberes Seetal.
Seit letztem August leitet Cornelia Mächler die Spitex Oberes Seetal, die für die Gemeinden Sarmenstorf, Fahrwangen, Meisterschwanden und Bettwil zuständig ist und ambulante Dienstleistungen für knapp 10000 Personen anbietet. Hier erklärt sie, welche Schwerpunkte sie setzt und vor welchen Herausforderungen sie steht.
Ihre bisherige berufliche Tätigkeit fand im Kanton Zürich statt, was reizte Sie an dieser Stelle in der «Provinz» im Kanton Aargau?
Cornelia Mächler: Ich war immer in grossen Spitex-Zentren im Kanton Zürich tätig. Zuletzt leitete ich den Bereich Hauswirtschaft in einer Spitex im Zürcher Unterland mit 75 Mitarbeitenden. Davor arbeitete ich in Zürich bei einer Spitex-Organisation mit über 900 Arbeitenden. Wegen der Grösse war der Arbeitsbetrieb unpersönlich. Ich suchte ein familiäres Umfeld und habe es in der Spitex Oberes Seetal mit 30 Angestellten gefunden.
Welche besonderen Herausforderungen stellen sich nach der Pandemie?
Die Pandemie ist zum Glück vorbei und aktuell kein Thema mehr. Wir haben wieder eine normale Pflegesituation wie vor Corona.
Die Spitex Oberes Seetal gehört zu den kleinen Spitex-Organisationen. Welches sind die Vor- und Nachteile? Gibt es eine besondere Strategie?
Zu den Nachteilen gehört sicher, dass ein kleiner Betrieb die gleiche Infrastruktur benötigt wie eine grosse Organisation. Vor allem in der Administration braucht es fast gleich viel Ressourcen. Fallen Mitarbeiterinnen wegen Krankheit aus, bedeutet das automatisch eine grosse Belastung für das übrige Personal. Unser Team ist in allen Bereichen sehr flexibel und springt jederzeit ein. Das ist eine grosse Qualität, die ich sehr schätze. Das ist gleichzeitig auch ein Vorteil unserer kleinen Organisation. Das familiäre und persönliche Umfeld hilft bei Ersatzeinsätzen. Auch für Klienten ist ein kleines Team viel familiärer und daher ein Vorteil. Man kennt die Wünsche der Klienten und kann mehr auf sie eingehen. Das Personal stammt aus der Region und kennt in der Regel die Klienten.
Im Gesundheitswesen besteht überall ein Mangel an Fachpersonal, wie sieht das in Ihrem Bereich aus?
Wir sind permanent auf der Suche nach Fachpersonal. Bis jetzt können wir den Arbeitsbedarf dank der Flexibilität unserer Mitarbeitenden abdecken. Aber es ist oft schwierig. Ein Nachteil ist sicher, dass wir keine grossen Stellenprozente anbieten können. Es sind eher kleine Pensen. Wir suchen aktuell Pflegefachpersonen HF. Da sind wir knapp.
Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft?
Wir sind in einer Umstrukturierungsphase. Es gibt vor allem im Bereich Administration/Management Herausforderungen zu lösen. Ziel ist eine Modernisierung. Die Spitex soll «fit» auf allen Ebenen in die Zukunft geführt werden. Aber oberste Ziele sind zufriedene Klienten und zufriedenes Personal mit attraktiven Zukunftsperspektiven.
Internet:www.spitex-oberes-seetal.ch.
Zur Person
Cornelia Mächler arbeitet seit über 35 Jahren im Gesundheitswesen, sowohl in Institutionen als auch im ambulanten Bereich. Sie ist seit 36 Jahren verheiratet und hat einen 22-jährigen Sohn.