Ein geschmückter Baum gehört für viele einfach dazu
Lindenberg Trotz Corona werden wohl auch heuer Weihnachtsbäume sehr gefragt sein. Auch beim Forstbetrieb Lindenberg.
Die Pandemie hatte, wie die beiden Verantwortlichen des Forstbetriebs Lindenberg Urs Meyer und Daniel Lüscher betonen, praktisch keinen Einfluss auf den Weihnachtsbaum-verkauf in den letzten zwei Jahren. Rund 400 Tannen wurden in dieser Zeit jeweils verkauft. Der Forstbetrieb fokussiert sich ausschliesslich auf das Aufziehen von Rottannen (Fichten) und Nordmanntannen. Lüscher, der unter anderem für die Christbaumkulturen zuständig ist, erläutert den Werdegang vom Jungbäumchen bis zum Moment des Fällens des Weihnachtsbaums.
Aufzucht ohne Chemikalien
Jungpflanzen werden, sobald sie zweijährig sind, gesetzt. Nach etwa sechs Jahren bei der Rottanne und acht Jahren bei der Nordmanntanne haben die Bäume in etwa die Grösse und sind zum Verkauf geeignet. Die Nordmanntanne ist durch ihr längeres Heranwachsen und die relativ aufwendige Pflege rund dreimal so teuer wie eine Rottanne. Die Rottanne verliert zwar rasch ihre Nadeln, ist jedoch im Duft viel angenehmer.
Die beiden Förster legen Wert auf die Tatsache, dass für die Aufzucht der Bäume keinerlei Chemie verwendet wird. Auch Schädlingsbekämpfung findet ohne den Einsatz von Chemikalien statt mit dem Risiko, dass die Bäume eventuell Schaden nehmen können.
Selber fällen erlaubt
Interessenten können ihren Baum am 18. Dezember in Meisterschwanden selbst aussuchen. Sogar fällen dürfen sie den Baum, falls gewünscht. Diese Tradition besteht schon lange. Die Bevölkerung von Sarmenstorf hat seit Jahren ein Privileg, dass ihnen zur Weihnachtszeit eine Rottanne gratis abgegeben wird. Seit rund 30 Jahren kommen sie in den Genuss dieser grosszügigen Geste. Der Forstbetrieb unterhält in allen Gemeinden, die in seine Zuständigkeit fallen, Plätze für die Aufzucht von Tannen. Somit wird garantiert, dass jedes Jahr Bäume in den Verkauf kommen.
Meyer ist sich bewusst, dass Bauern und andere Konkurrenten auf dem Markt sind. Dies spielt jedoch für ihn keine Rolle, da der Christbaumverkauf nicht die Hauptaufgabe des Forstbetriebs ist, sondern ein zusätzlicher Dienst für die Einwohner rund um den Lindenberg.