Drachen speien weiter Feuer – auf Sparflamme
Seetal Mit einem Dankes-Apéro wurde in Hochdorf ein Schlussstrich unter das Drachental-Jahr gezogen. Die Verantwortlichen sind zufrieden und wollen die Drachen weiter pflegen.
Im Hochdorfer Atelier Weiss- und Schwarzkunst von Yvonne und Roger Tschopp wurde das Saisonende des Projekts Drachental Seetal gefeiert. «Hier ist der harte Drachenkern versammelt», stellte René Bossard fest.
Als Präsident des Vereins Seetaltourismus ist er oberster Schirmherr dieser Aktion, die während zweier Jahre kantonsübergreifend Familienangebote der Freizeit- und Tourismusregion Seetal zusammenfasste, propagierte und neuen Kreisen erschloss.
Fortsetzung ohne NRP-Gelder
Nicht zuletzt wegen seiner damaligen Initiative erhielt Bossard von der aktuellen Drachental-Projektleiterin Marianne Naunheim wenig später den Ehrentitel «Oberdrache» verliehen. Naunheim hat die Funktion vom Lenzburger Rafael Enzler übernommen. Beide sind Mitarbeiter der gutundgut gmbh, einer Firma für touristische Projektentwicklung in Zürich.
Der beginnende Winterschlaf der Seetaler Drachen in diesen Wochen signalisiert nicht nur ein normales Saisonende; mit diesem Jahr geht das Projekt Drachental Seetal in der bisherigen Form zu Ende. Die Subventionierung durch Gelder der Neuen Regionalpolitik (NRP) läuft aus. Doch in etwas abgespeckter Form will man das «Drachental» weiterführen. «Für 2020 gibt es eine weitere Zusammenarbeit mit gut- undgut», verkündete Bossard.
«Es stehen uns im nächsten Jahr zwar weniger Gelder zur Verfügung, doch gewisse Aktionen werden fortgeführt», so Bossard weiter. Bereits fixiert ist das dritte Drachentalfest auf Schloss Hallwyl, das am Sonntag, 3. Mai, stattfinden wird. Im Frühling 2019 lockte dieser Anlass allein an einem Tag 1400 Personen ins Wasserschloss. Mit weiteren Zahlen konnte Bossard seine positive Bilanz garnieren. 16000 Drachenforscher haben sich auf der Drakologie- Internetseite eingeloggt, 3000-mal wurden bei den Hörstationen Informationen abgerufen und rund 5000 Stempelpässe sind im Umlauf. Zahlenmässiger Höhepunkt waren aber die Drachenporträts auf 40 Millionen Kaffee- rahmdeckeli im Herbst dieses Jahres.
Neues Projekt mit dem «Seetaler»
Während die Drachen 2020 – wenn auch auf Sparflamme – weiter Feuer speien, hat René Bossard für Seetaltourismus bereits ein neues NRP-Projekt aufgegleist, wie er die Teilnehmer am Dankes-Apéro wissen liess. Unter dem Titel «Seetaler Geschichten mobil erleben» will man zwischen 2020 und 2022 den Leuten das Seetal als Ausflugsziel schmackhaft machen.
Noch ist offen, ob der Projekttitel mit Anführungszeichen oder einem Gedankenstrich ergänzt werden soll. Eine zentrale Rolle wird die Seetalbahn, im Volksmund immer noch «Seetaler» genannt, übernehmen. Details werden kommuniziert, sobald der federführende Kanton Aargau sein Okay zu den eingereichten Plänen gegeben hat.