«Der schönste Weg von A nach B, nicht der schnellste»

Tourismus Diesen Monat vor fünf Jahren wurde die Herzschlaufe Seetal als E-Bike-Geniesserstrecke lanciert. Eine Bilanz zu diesem kleinen Jubiläum fällt positiv aus.

Unterwegs auf passenden Wegen in idyllischer Landschaft: E-Bike-Fahrer auf dem Ostast der vor fünf Jahren gestarteten Herzschlaufe Seetal. Foto: Seetal Tourismus

Unterwegs auf passenden Wegen in idyllischer Landschaft: E-Bike-Fahrer auf dem Ostast der vor fünf Jahren gestarteten Herzschlaufe Seetal. Foto: Seetal Tourismus

Zeigt, wo es langgeht: Wegweiser der Herzschlaufe Seetal mit Velorouten-Nummer 599. Foto: Fritz Thut

Zeigt, wo es langgeht: Wegweiser der Herzschlaufe Seetal mit Velorouten-Nummer 599. Foto: Fritz Thut

Mit der Herzschlaufe Seetal, die einen Seitenarm der vom Genfer- zum Bodensee reichenden Herzoute Schweiz bildet, wandelte sich der Verein Seetaltourismus (neu immer getrennt als Seetal Tourismus geschrieben) vom reinen Vermittler und Vermarkter erstmals zum touristischen Anbieter. Dies war mit etwelchem organisatorischem Aufwand verbunden.

Die damaligen Anstrengungen haben sich gelohnt, wie eine Bilanz nach fünf Betriebsjahren zeigt. Nach wie vor können sich Besucher, die das Seetal auf motorunterstützten Velos auf eher unbekannten Pfaden entdecken wollen, bei der E-Bike-Vermietstationen im Norden (beim Hotel Krone in Lenzburg) oder Süden (beim Café Brioche im luzernischen Eschenbach) mit einem Flyer-Gefährt eindecken und sich unabhängig auf die mit der Velorouten-Nummer 599 markierte Strecke machen.

Ein Ost- und ein Westast

Die beiden zentralen Gewässer, der Hallwiler- und der Baldeggersee, werden dabei umfahren. Auf den zwei separaten Routen, dem Ost- und dem Westast, finden sich immer wieder schöne Aussichtspunkte mit Blick auf die beiden Seen, die dem Tal und damit auch der Herzroute den Namen gegeben haben.

«Es zeigte sich schnell, dass die neue Schlaufe Potenzial hat und sich damit die Chance eröffnete, das Seetal von einer neuen, vielen Besuchern unbekannten Seite zu zeigen», blickt Romana Wietlisbach, die Geschäftsführerin von Seetal Tourismus, auf die letzten fünf Jahre zurück. Für sie ist klar, dass bei der Herzschlaufe der Genussfaktor nicht zu kurz kommt: «Sie ist bei uns der schönste Weg von A nach B, nicht der schnellste.»

So blieb also die Ausrichtung der Herzschlaufe Seetal seit 2016 gleich. Eine Dosis sportliche Tätigkeit wird kombiniert mit Sehenswürdigkeiten sowie Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten am Routenrand. Der aktuelle Routenführer «2021 – Die Herzschlaufen» listet nicht weniger als 23 lohnende Zwischenstationen auf. Das Angebot reicht vom Waldbeizli in Hohenrain, dem Gasthaus Hämikerberg, über die Kneippanlage zwischen Schongau und Bettwil, verschiedene B&B bis zu klassischen Tourismusdestinationen wie den «Eichberg» ob Seengen oder den Schlössern Hallwyl und Lenzburg.

Gemäss Romana Wietlisbach hat die Route seit Beginn nur wenige Änderungen erfahren. Zwei Routenwärter bringen den Ost- und den Westast jeweils zu Saisonbeginn wieder auf den neuesten Stand. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass die Wegweiser in die richtige Richtung schauen und die Naturwege weiterhin E-Bike-tauglich sind.

Rund 1000 Absolventen pro Jahr

Genaue Zahlen, wie die Herzschlaufe Seetal benützt wird, fehlen zwar, doch kann man davon ausgehen, dass bis zu 1000 Personen pro Jahr das Angebot nutzen. Gemäss Seetal Tourismus gab es in der Vergangenheit «zwischen 500 und 800 Vermietungen» pro Jahr; rund ein Fünftel buchte den Flyer gleich für zwei Tage. Das Verhältnis zwischen Lenzburg und Eschenbach liegt bei 60 zu 40 Prozent.

Die Rückmeldungen von verschiedenen Leistungsanbietern entlang der Strecke bestätigen jedoch einen allgemein zu beobachtenden Trend: Immer mehr Leute besitzen ein eigenes E-Bike und machen sich damit auf die Herzschlaufe. Zudem konnte das Seetal im ersten Coronajahr 2020 davon profitieren, dass sich die Schweizer wieder mehr auf die Schönheiten im eigenen Land besinnen und hier Ferien oder Ausflüge machen.

«Ein interessanter Gast»

Die E-Bike-Fahrer und auch ambitionierte gewöhnliche Velofahrer, die die hügelige Herzschlaufe zu 100 Prozent mit eigener Muskelkraft bestreiten, entdecken im Seetal mehr als nur einladende Gasthäuser und Hofläden: «Es melden sich auf der Geschäftsstelle viele Herzschlaufe-Gäste, die sich spontan nach einer Übernachtungsmöglichkeit erkundigen», so Romana Wietlisbach. In den Hotels sind diese Kunden sehr gern gesehen. Harald Raab, Direktor des Mercure Hotels Krone in Lenzburg, sagt: «Der Velofahrer ist ein interessanter Gast.»

Neuorganisation von Seetal Tourismus

Geschäftsstelle Das Tourismusbüro in Lenzburg wurde Anfang 2021 neu organisiert. Durch die Neuorganisation ändern die Kontaktangaben von Seetal Tourismus per sofort.

Seetal Tourismus und die Stadt Lenzburg haben das Tourismusbüro am Kronenplatz neu organisiert. Die Partnerschaft und somit die Bezeichnung «Tourismus Lenzburg-Seetal» existiert seit dem 1. Januar nicht mehr. Der Sitz der Geschäftsstelle von Seetal Tourismus bleibt am Kronenplatz 24 in Lenzburg. Mit der Stadt pflegt der Verein nun eine Bürogemeinschaft.

Mit der Neuorganisation ändern sich die Kontaktangaben von Seetal Tourismus und er ist wie folgt erreichbar:

Telefon: 041 920 45 29

E-Mail: info@seetaltourismus.ch

Die Geschäftsstelle ist telefonisch und per E-Mail von Montag bis Freitag von 8 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr besetzt. Nach vorheriger Absprache kann man Seetal Tourismus auch direkt in der Geschäftsstelle am Kronenplatz 24 in Lenzburg besuchen. (rwi)

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