Der neue Wellbaum ist da
Markstein vorgestern in der Sanierungsgeschichte der Seenger Hammerschmiede: Der neue Wellbaum wurde angeliefert und gleich eingebaut.
Die grösste wasserangetriebene Hammerschmiede der Schweiz im Seenger Oberdorf ist ihrer Auferstehung ein grosses Stück näher gerückt: Am Dienstag nach Pfingsten wurde der neue Wellbaum angeliefert.
Der Wellbaum dient der Kraftübertragung vom Wasserrad auf die so genannten Schwanzhämmer im Schmiede-Innenraum. Der alte Wellbaum ist vor Jahren gebrochen. Seither sind in der Hammerschmiede bei der Rudolf Sandmeier AG die vorher so beliebten Demonstrationen des historischen Schmiede-Handwerks nicht mehr möglich.
Ein vor zwei Jahren gegründeter Trägerverein hat sich zur Aufgabe gemacht, die Anlage zu sanieren, funktionstüchtig und so der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Mit der Anlieferung des gut acht Meter langen und rund fünf Tonnen schweren, achtkantig gefrästen Wellbaums durch den Lauener Wagner Simon Oehrli ist das zentrale Element der Sanierung nun vor Ort. Der Schwertransport startete um fünf Uhr in der Früh im Berner Oberland und bereits vor dem Znüni wurde der Stamm aus französischer Eiche mit einem Kran durch den Wasserradraum in die Schmiede hineingehievt.
Noch am Vormittag wurde das entkalkte, entrostete und frisch gestrichene Wasserrad ebenfalls wieder an seinen alten Platz gelupft und mit dem neuen Wellbaum verbunden. Im Innern wurden die fünf so genannten Froschringe, die jeweils den Schlag des Schwanzhammers auslösen, am Wellbaum angelegt und mit Keilen fixiert.
In einer nächsten Phase werden an den Enden des Wellbaums mit Laser ausgerichtete Lager aus Spezialbeton erstellt. Darin laufen die Nocken der metallenen Kreuzanker. Danach wird der Schmiede-Innenraum auf Vordermann gebracht. Dazu können die Vereinsmitglieder Arbeitseinsätze leisten. «Läuft weiter alles glatt, können wir die sanierte Hammerschmiede im Sommer 2018 einweihen», blickte Vereinspräsident Jörg Leimgruber am Abend der Wellbaumanlieferung zufrieden in die Zukunft.