Der Geschichtsspeicher des Kantons Aargau verdoppelte seine Fläche
Egliswil Zum Saisonstart von Museum Aargau wurde in dessen Sammlungszentrum am Rand von Egliswil eine Erweiterung eingeweiht. In einer unscheinbaren Lagerhalle lagern hier 55'000 Objekte.
Regierungsrat und Kulturdirektor Alex Hürzeler freute sich, an der Museum-Aargau-Saisoneröffnung zugegen zu sein: an einem von zehn, aber dem wohl unbekanntesten Standort. Anlass für den Anlass im Sammlungszentrum in Egliswil war dessen Ausbau: «Das ist hier die Schatzkammer des Kantons.»
Mit der Verdoppelung der Lager- und Arbeitsfläche um 14 Aren kann einer der laut Hürzeler wichtigsten Aufträge von Museum Aargau nun besser ausgeführt werden: «Schutz, Erhalt und Pflege von Kulturgütern.» Rund 55000 mobile Kulturobjekte sind hier erfasst: «Und jedes erzählt eine eigene Geschichte», so der kantonale Kulturminister.
Optimierte Abläufe
Wie Rudolf Velhagen, Chefkurator Sammlung und Ausstellungen von Museum Aargau, den zahlreichen Eröffnungsgästen eröffnete, sei die Erweiterung nicht zu früh gekommen. «Die Sammlung ist das Herz des Museums und hier herrschte Platznot.»
Mit der Erweiterung um ein zusätzliches Geschoss habe man – etwa mit dem Einbau eines Lifts – die Arbeitsabläufe optimieren können: «Dies tut auch den Objekten gut.» Mit dem neuen Quarantäneraum können beispielsweise eingehende Möbel auf Schädlingsbefall überprüft werden. Mit der Verdoppelung der Fläche können die historischen Sammlungsobjekte nun an einem einzigen Standort konzentriert werden.
Lebendiger Austausch
Die Sammlung mit 55000 Objekten aus drei verschiedenen Jahrtausenden ist keineswegs abgeschlossen. Velhagen sprach von einer «dynamischen Erweiterung». Der «einzigartige Geschichtsspeicher des Kantons Aargau» ist nicht fertig gefüllt. Doch: «Für eine Sammlung gibt es nie genug Raum, Personal oder Mittel. Da müssen wir abwägen, was wir neu aufnehmen», so der Chefkurator.
Die Gegenstände im Sammlungszentrum setzen keinen Staub an. Velhagens Credo umfasst ein offenes Haus, auch wenn es keine Öffnungszeiten wie die Schlösser hat: «Dies ist kein Objektbunker, sondern soll ein Ort des lebendigen Austauschs sein.» Der gesellschaftliche Einbezug soll mit dem Ausbau des digitalen Angebots im Sommer stattfinden.
Einhorn auf der Lenzburg
Dieser Austausch wurde danach auf Führungen und beim Apéro gepflegt. Zuvor hatte Museum-Aargau-Direktor Marco Castellaneta auf Höhepunkte im Jahresprogramm, etwa auf die Einhorn-Ausstellung der Lenzburg, aufmerksam gemacht.