Das «weisse Rössl» liegt am Hallwilersee
In Beinwil am See wird fleissig für die nächste Operettenproduktion geprobt. Am 20. Januar 2018 feiert «Im weissen Rössl» Premiere.

Nach der Operette ist vor der Operette. Die grosse Tradition von regionalen Operettenbühnen sorgt dafür, dass rund anderthalb Monate nachdem in Möriken am nächsten Sonntag nach der Derniere von «Gräfin Mariza» der Vorhang gefallen ist, am andern Ende des Gebietes, in Beinwil am See, Premiere gefeiert wird.
Wieder einmal liegt das «weisse Rössl» im ersten Quartal des nächsten Jahres nicht am Wolfgangsee im österreichischen Salzkammergut, sondern am Hallwilersee. Zum fünften Mal in ihrer 154-jährigen Geschichte inszeniert die Theatergesellschaft Beinwil am See die berühmte Operette von Ralph Benatzky auf der Löwensaal-Bühne.
Dass das Erfolgsstück, das in einem Hotel in St. Wolfgang spielt, nach 1946, 1953, 1969 und 2004 nun erneut hier gespielt wird, hat verschiedene Gründe, wie Ralf Mengwasser, Vorstandsmitglied der Theatergesellschaft, bei einem Probenbesuch ausführte. Zu allererst begeistert das «weisse Rössl» das Publikum vor allem mit seinen zahlreichen Gassenhauern wie «Die ganze Welt ist himmelblau», «Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist» oder «Im Salzkammergut, ka’mer guet lustig sein».
Im weiteren lässt sich das Werk gut in den Löwensaal übertragen und mit der typischen Mischung von professionellen Solisten und engagierten Laien-Mitwirkenden fesselnd umsetzen. Die Beliebtheit beim Publikum gab mit den Ausschlag für die Stückwahl. Mengwasser räumt ein, dass «Das weisse Rössl» von 2004 mit gut 13000 Zuschauern in 31 Vorstellungen «die erfolgreichste Produktion in der Vereinsgeschichte» war. «Doch die Wahl erfolgte nicht aus rein kommerziellen Aspekten», hält der Pressechef fest.
Jedem seine Rolle
Vor 14 Jahren war noch eine andere Zeit. Auch in Beinwil am See hat man etwas zurückbuchstabiert. Diesmal sind 24 Vorstellungen angesagt. Das Hereinspielen der Produktionskosten von rund 700000 Franken ist jeweils eine Herausforderung.
Gerade weil man weiss, dass das Pub-likum die Latte angesichts der vielfältigen Möglichkeiten der modernen Zeit hochlegt, will man im künstlerischen Bereich keine Abstriche machen. Konrad Jenny hat wiederum die musikalische Leitung.
Zum vierten Mal führt Monika Wild Regie. Die Verantwortlichen schwärmen von ihrem fordernden und fördernden Charakter. «Sie gibt auch allen Chorsängern eine Rolle, damit sie sich einbringen können», so Mengwasser. Das 1930 uraufgeführte Werk wurde tüchtig entstaubt.
«Es läuft immer etwas», wird versprochen. Benatzkys drei Akte werden in Beinwil am See in total 26 Bilder gegliedert. Das von Lichtkuben unterschiedlich illuminierte Bühnenbild des ebenfalls bewährten Ueli Binggeli wird ebenfalls zu einem abwechslungsreichen Abend beitragen.
Ein Ziel der 110. Produktion der Theatergesellschaft ist es zudem, durch eine Verjüngung des Chores ein jüngeres Publikum anzuziehen.
«Im weissen Rössl». Operette von Ralph Benatzky im Löwensaal in Beinwil am See. 24 Vorstellungen zwischen dem 20. Januar und dem 18. März. – Vorverkauf: Im Internet unter www.theatergesellschaft.ch, ab 6. Dezember jeweils dienstags und freitags zwischen 16 und 19 Uhr telefonisch unter 0627715841 oder persönlich im Foyer des Löwensaals.