Bunt, eckig, knallig und rund

Sarmenstorf Die «Alpinit Kultur» sorgt immer wieder für interessante Anlässe. Vom 3. Mai bis 29. Juni stellt der Maler Jürg Wiss aus Meisterschwanden abstrakte Kunstwerke aus zwei Jahrzehnten aus – Acryl auf Leinwand.

Künstler Jürg Wiss: Vor einem seiner Bilder – das vielleicht einen Sommerregen über der Toskana darstellt?!Foto: Verena Schmidtke

Zur Vernissage am Samstag kamen viele Kunstinteressierte, die einen lebendigen Austausch mit dem Maler Jürg Wiss genossen. Sein Ziel, die Fantasie der Betrachtenden anzuregen, setzte er engagiert um. Vor einem Bild mit Schraffuren blieb er schmunzelnd stehen und sagte: «Mit diesen Linien könnte es ein Sommerregen in der Toskana sein.» Er drehte das Werk um und fügte hinzu: «Jetzt sieht es aus wie eine Graslandschaft.» Passenderweise stand auf der Plakette «Eigener Titel erwünscht». Ein Besucher bemerkte, dass die Strukturen auch Palmenblätter darstellen könnten, was Wiss spannend fand.

Vielfalt – Bunt, eckig, knallig, rund ...» lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Alpinit-Genossenschaft. Der Künstler hielt sein Wort: Von A5-Werken bis hin zu grossen Leinwänden gab es viel zu entdecken. Die Besuchenden blieben vor den Bildern stehen, tauschten Eindrücke aus und trafen eigene Interpretationen. Wiss präsentierte eine Reihe Bilder in verschiedenen Brauntönen und erklärte schmunzelnd: «Das sind meine. Dabei kam wirklich Kaffee zum Einsatz.» Neugierde weckte er damit bei den Anwesenden, die näher herantraten.

Als charmanten Einstieg in die Vernissage führten Jürg Wiss und seine Ehefrau Cristina Galfetti ein kurzweiliges Interview. Darin erzählte der Künstler, wie er vor rund 20 Jahren zur abstrakten Malerei kam: «Das Schicksal führte mich dazu – in einer schwierigen Zeit durfte ich Maltherapie geniessen.» Die Emotionen, die er damals mit Farben ausdrückte, faszinierten ihn. Wiss sprach auch über seine Suche nach Malferien, die ihm eine Künstlerin in der Toskana bot und den Start seiner Künstlerkarriere markierte. Er betont, jährlich eine Woche für Malferien einzuplanen.

«Die Malerei ist für mich Lebensfreude und ein Eintauchen in eine unbeschwerte Welt», erklärte Wiss. Sie ermögliche ihm auch, vom Alltag abzuschalten und etwas Eigenes zu erschaffen. Inspiration schöpft er aus Konstruktionen, Architektur und der Natur. Ein Morgenspaziergang am Hallwilersee lässt ihn die Schatten von Bäumen und Sträuchern als mögliche Bildideen sehen. Er lud die Anwesenden ein, ihre eigenen Entdeckungen in seinen Werken zu machen.

Die Bilder sind bis zum 29. Juni in der Alpinit- Genossenschaft ausgestellt. Am 25. Mai, 14. Juni und 29. Juni wird Jürg Wiss von 14 bis 16 Uhr vor Ort sein.

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