Brestenberg-Badi hat künftig ein Loch im Dach
Seengen Die Vorschläge für die Gestaltung des künftigen Betriebsgebäudes der Brestenberg-Badi wurden vorgestellt. Gewonnen hat den Projektwettbewerb das einheimische Büro RP Architekten AG.
An zwei Tagen konnten Interessierte in der Aula 4 die fünf eingereichten Vorschläge besichtigen, die eingeladene Architekturbüros für die Gestaltung des Infrastrukturgebäudes der Brestenberg-Badi eingereicht hatten.
Gemeindeammann Jörg Bruder wies in seiner Begrüssung zur Ausstellung auf die Einmaligkeit des Anlasses hin: «Am Hallwilersee wird nicht oft eine neue Badi gebaut.» Bruder erinnerte aber auch daran, dass diese Aufgabe wegen der speziellen Umstände nicht einfach umzusetzen ist.
Aus Sicherheitsgründen musste im Jahr 1998 die alte Blockhütte abgerissen werden. Der Gemeindeammann erinnerte sich und die Zuhörer daran, wie dort «am Kiosk von Frau Bohler» Getränke und Süssigkeiten erstanden werden konnten.
Der Weg zum Ersatz dieses geschichtenträchtigen Blockhauses war nicht einfach. Die Einzäunung des ganzen Badiareals kam und kommt für das kantonale Baudepartement nicht in Frage. Der Boden gehört zur Stiftung Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG).
Land im Baurecht
Frühe Projekte wurden vom damaligen SKKG-Präsidenten Bruno Stefanini abgeblockt, teilweise aus nichtig scheinenden Gründen. Der zwischenzeitlich unterbrochene Kontakt wurde erst nach Stefaninis Ableben wiederaufgenommen. Nun stehen einem Neubau keine zusätzlichen Hürden mehr im Weg, denn die Stiftung stellt der Einwohnergemeinde das Areal im Baurecht zur Verfügung.
Fünf Architekturbüros wurden eingeladen, Projekte für das Badigebäude einzureichen. Das total 14-köpfige Preisgericht des Wettbewerbs hat sich die Jurierung nicht leicht gemacht. An einem ganzen Tag wurde in total fünf Runden das Projekt «Buvette» des auch in Seengen ansässigen Büros RP Architekten zum Sieger gekürt.
«Die Aussenhülle soll etwas Standhaftes darstellen», beschrieb Architekt David Rösti ein Merkmal von «Buvette». Als Gegenpol zu den massiven Betonwänden wirkt das Loch im Dach, durch das sich ein Baum rankt, nahezu filigran. Rund um diese «Drehscheibe» gruppieren sich die Elemente Kiosk, Garderoben, WC und Duschen. «Hier spielt sich das Leben ab», so Rösti.
An der Gemeindeversammlung haben die Stimmbürger über einen Projektierungskredit von 44000 Franken zu entscheiden. Der Baukredit soll 2022 gesprochen werden und – wenn alles klappt – steht das neue Gebäude für die Badesaison 2023 zur Verfügung.