Biodiversität auf dem Coop-Dach

Paradies für Insekten: Mutter Marianne und Tochter Katharina Küffner auf dem Dach über dem Meisterschwander Coop. Foto: Fritz Thut
Paradies für Insekten: Mutter Marianne und Tochter Katharina Küffner auf dem Dach über dem Meisterschwander Coop. Foto: Fritz Thut

Meisterschwanden: Im Dorfzentrum entsteht ein Naturparadies. Auf private Initiative wurden auf dem Dach über dem Coop Biodiversitätsflächen angelegt – für Wildbienen und andere Insekten.

Im Dorfzentrum entsteht ein Naturparadies. Auf private Initiative wurden auf dem Dach über dem Coop Biodiversitätsflächen angelegt – für Wildbienen und andere Insekten.

Die Küffners sind sehr naturverbunden. Sie wohnen im obersten Stock in einem Wohnhaus der neuen Meisterschwander Zentrumsüberbauung. Von daheim aus blickten sie auf das grosse Dach über dem Grossverteiler Coop, der ebenfalls zum Dorfzentrum gehört. Und hatten eine Idee.

Das öde Dach sollte in ein Naturparadies verwandelt werden. «Die grossen Flächen sind ideal geeignet, um die Biodiversität zu fördern und unterschiedliche Lebensräume zu schaffen.» Mit dieser Prämisse machten sich Tochter Katharina und Mutter Marianne Küffner auf, hier  – wortwörtlich vor der Haustür – etwas für die Natur zu unternehmen. Dem Rückgang von natürlichen Lebensräumen, hauptverantwortlich für das Artensterben bei Tieren und Pflanzen, wollte man hier begegnen.

Offene Türen eingerannt

Die Initiative der Küffners fiel auf fruchtbaren Boden. Die Idee wurde ins Projekt Mission B von Fernsehen SRF integriert und auch der Immobilienbesitzer und vor allem die Gemeinde Meisterschwanden boten Hand zur Kooperation. «Wir haben überall offene Türen vorgefunden», so Marianne Küffner zu dieser Zeitung.

Das Fachwissen steuerte der spezialisierte Landschaftsgärtner Dominique Schmucki von der Wivena GmbH bei. Auf einer Fläche von 1740 Quadratmetern wurden 2019 verschiedene Vorkehrungen getroffen, damit das   Dach «Flora und Fauna einen von Menschen und Katzen geschützten Lebensraum bietet», wie im schriftlichen Konzept festgehalten ist.

Zu Beginn des zweiten Jahres ist die Biodiversitätsfläche gut erkennbar. Es wurde keine Monokultur angelegt, sondern eine geeignete Kombination von Blumen, Wildstauden, Totholzelementen, Ruderalflächen, temporären Wasserpfützen und einer Sandburg. «Für die Insekten ist wichtig, dass beispielsweise die Blumen gestaffelt blühen, dass sie immer wieder Nahrung finden», so Katharina Küffner bei einem Augenschein.

Eine Anregung für andere

Nun, im zweiten Jahr, dürften bereits die ersten fliegenden Bewohner gesichtet werden. «Die Insekten entdecken ein solches Habitat schnell», so Marianne Küffner. Das Projekt hat bisher «lauter positive Reaktionen ausgelöst», freuen sich die Initiantinnen. Auch «Umwelt Aargau», die Zeitschrift des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau, hat das Meisterschwander Biodach als «gutes Beispiel» porträtiert.

Katharina und Marianne Küffner hoffen nun, dass dieses Beispiel in Dorf und Region Schule macht: «Das Dach ist gut für die Natur und hoffentlich eine Anregung für viele weitere.»

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