Bettwil gestaltet den Friedhof neu

Bettwil Was an der letztjährigen Sommergemeinde bewilligt wurde, nimmt bereits Form an. Die Gartenbauer gestalten im Moment den Bereich des Gemeinschaftsgrabes um zu einem stimmigen Platz mit Bäumen, Natursteinmauer und Staudenrabatte.

Die Arbeiten am Friedhof haben begonnen. Foto: Regula Amsler

Ausserhalb des Dorfes Bettwil liegt, eingerahmt von Hecken und mit schönster Aussicht, der kleine Dorffriedhof. Die eisige Bise weht übers Feld, als die Gärtner von Berger Gartenbau AG, Boswil, Mitte Januar die Baustelle einrichten. Das Team hat Pläne einer sorgfältigen Umgestaltung, die es in den nächsten Wochen umsetzen wird. Derzeit sind sie bereits an den Belagsarbeiten und Ende März ist die Bepflanzung geplant, sofern das Wetter mitspielt.

Terrainabstufung formt geschütztes Plätzchen

Das Projekt sieht einen kleinen Platz vor mit Aufenthaltsqualität. Der Platz wird gefasst von einer Steinmauer in Sitzhöhe, die als Halbkreis eine kleine Arena formt und das leicht abfallende Gelände ideal aufnimmt. Beschattet von zwei Bäumen ist mittig eine Bank platziert. Die Urnen werden weiterhin hinter der Rabatte aus fein riechendem Thymian und Lavendel in der Blumenwiese vergraben. Zwei Rahmen aus Steinplatten sind geplant zur Aufnahme der neuen Namensschilder der Verstorbenen. Eine Einfassung genügt, um die schon Verstorbenen zu würdigen und ein zweiter Steinrahmen wird die Geschichte der Dorfbewohner weiterschreiben. Die schwungvolle Steinskulptur in Bogenform, die jahrzehntelang das Gemeinschaftsgrab schmückte, findet in Zukunft keinen Platz mehr auf dem Friedhof. Sie wird einem Bildhauer weitergegeben und sicherlich woanders ausdrucksstark einen Aussenraum bespielen. Um sich über das Projekt zu informieren, stehen für alle Interessierten vor Ort Planinformationen zur Verfügung. Ausserdem geben die Gärtner gerne Auskunft.

Friedhof – eine delikate Baustelle?

Ein spezieller Ort für eine Baustelle, mag man denken. Für die Gärtner ist ein Gemeinschaftsgrab mit Urnen aber ein normaler Arbeitsort. Sie stossen hier nicht auf Knochen, wie manchmal beim Umbau herkömmlicher Gräber. Da Urnen 80 Zentimeter tief vergraben werden müssen, trafen die Gärtner beim Aushub von ungefähr 45 Zentimeter nur auf einzelne Scherben von Urnen. Verhalten tun sich die Gärtner auf dieser Friedhofbaustelle insofern anders, indem sie auf die Baustellenmusik verzichten.

Die Gartenbaufirma Berger führt aus, was sie vorher schon in einem separaten Auftrag geplant hat. 40m3 Humus hat man abgeführt zur Herstellung einer ebenen Planie im Bereich des Platzes. Auch um die Kofferung zu erstellen, fährt auf dem Friedhof derzeit ab und zu ein Laster vor und bringt Kies und später weitere Materialien. Der vorübergehende Betrieb auf dem Friedhof mit Bagger und Laster will so gar nicht zu dem ruhigen Ort passen. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, sagt man. Durch die Bearbeitung der einen Hälfte bleibt die andere Seite des Friedhofs mit den Grabsteinen grösstenteils unberührt. Jedes Mal, wenn die Friedhofbesuchenden derzeit kommen, erwartet sie eine sichtbare Veränderung hin zu einem schönen Ort der Ruhe. Und das macht doch Freude.

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