Bald in Hallwil: Generationen im Klassenzimmer

Hallwil Die Stiftung Pro Senectute führt seit beinahe 20 Jahren erfolgreich «Generationen im Klassenzimmer» (GIK) gemeinsam mit vielen Schulen durch. Nun möchte die Schule Hallwil ebenfalls Seniorinnen und Senioren für dieses Vorhaben gewinnen.

Waren zufrieden mit dem Anlass: Roland Guntern, Margrit Aemissegger, Eva Davanzo und Laura Di Maio.Foto: Verena Schmidtke
Waren zufrieden mit dem Anlass: Roland Guntern, Margrit Aemissegger, Eva Davanzo und Laura Di Maio.Foto: Verena Schmidtke

In der Aula der Schule Hallwil hatten sich am 14. Oktober zahlreiche Interessierte eingefunden, um mehr über das Vorhaben «Generationen im Klassenzimmer» zu erfahren. Schulleiterin Eva Davanzo begrüsste die Zuhörenden herzlich, anschliessend stellte Laura Di Maio, Stellenleiterin des Bezirks Lenzburg, Pro Senectute mit ihren vielfältigen Themen näher vor. Wichtige Bausteine der Stiftung seien beispielsweise administrative Unterstützung, ein Mahlzeitendienst-Angebot, Beratung und Information sowie Engagement. 2000 Mitarbeitende habe die Stiftung allein im Aargau, viele davon auf freiwilliger Basis. «Der ältere Mensch ist bei uns im Mittelpunkt», erklärte sie, «wobei uns Solidarität zwischen den Generationen und Kulturen ein wichtiges Anliegen sind.»

Damit gab sie das Wort an Roland Guntern, Fachverantwortlicher für Projekte, weiter, welcher ausführlicher über «Generationen im Klassenzimmer» referierte. Dabei betonte er die Bedeutung des gegenseitigen Austauschs zwischen den verschiedenen Altersgruppen: «Dieser fördert das Wissen übereinander und ermöglicht einen guten Kontakt. Für eine Gesellschaft ist das eine wichtige Grundlage.» Verschiedene Blickwinkel helfen dabei, zwischen Alt und Jung Brücken zu bauen.

Bereichernder Austausch zwischen den Generationen

Inzwischen seien mehr als 400 Senioren in das Projekt eingebunden. «Dabei sind sie einen halben Tag in der Woche in der Schule – immer in derselben Klasse – als Gast», führte Guntern aus. Im Unterricht könnten die Seniorinnen und Senioren vorlesen, bei Aufgaben unterstützen, Projekte begleiten oder praktische Hilfe etwa beim Malen und Werken anbieten. Daraus ergeben sich gute Gelegenheiten zum intensiven Austausch mit den Schülerinnen und Schülern. Der Referent sagte schmunzelnd: «Glauben Sie mir, dieses Miteinander ist das beste Anti-Aging-Mittel.» Worauf die Zuhörenden zustimmend lachten.

Wer sich nun angesprochen fühle, möge sich doch gern bei Laura Di Maio für ein Vorgespräch anmelden. Daraus ergeben sich Einsatzort und Schule sowie die Fachrichtung, in der Interessierte sich einsetzen möchten. «Anschliessend erfolgt ein Gespräch mit der zuständigen Lehrperson, auch hier ist ein guter Kontakt hilfreich», merkte Guntern an.

Um noch mehr Einblick in GIK zu geben, erzählte Margrit Aemissegger von ihren Erfahrungen. «Ich bin im achten Jahr an der Heilpädagogischen Schule in Lenzburg im Einsatz», teilte sie den Zuhörenden mit. Dort hätten die Schülerinnen und Schüler spezielle Anforderungen, deswegen seien die Klassen recht klein. «Es wird beispielsweise ein Abschnitt aus einem Buch wie die ‹Drei Ausrufezeichen› gelesen», erläuterte sie. «Anschliessend gibt es Bögen mit Fragen zum Text und dabei unterstütze ich dann. Vielleicht, wenn Fragen auftauchen oder ein Wort nicht verstanden wurde.» Das Zwischenmenschliche komme bei den Einsätzen nie zu kurz: «Die Kinder sind immer sehr interessiert an meinem Alter.» Vor einer Weile sei sie wegen einer Knie-OP längere Zeit ausgefallen und musste an Stöcken gehen. «Zufällig traf ich Schüler, als ich spazieren war», erinnert Aemissegger sich. Diese wünschten sich, dass sie recht bald wieder im Unterricht dabei sein sollte und befanden: «Sie können sicher bald ohne Stöcke gehen – probieren Sie es doch einfach mal aus.» Lächelnd ermunterte sie nun auch die Besuchenden: «Das Projekt ist bereichernd – probieren Sie es doch einfach mal aus.»

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