Auf der Suche nach Professor Braun das Dorf neu entdecken

Meisterschwanden Ab übermorgen Samstag kann man auf einer Wanderung durchs und ums Dorf einen Kriminalfall lösen. Meisterschwanden bietet als zweite Gemeinde im Kanton einen «KrimiSpass» an; die Teilnehmer kostet es nichts.

Hier geht es los: Initiantin Esther Riedo und Gemeindepräsident Ueli Haller neben dem Startschild auf dem Nicolas-Hayek-Platz. Foto: Fritz Thut
Hier geht es los: Initiantin Esther Riedo und Gemeindepräsident Ueli Haller neben dem Startschild auf dem Nicolas-Hayek-Platz. Foto: Fritz Thut

Krimis sind beliebt. Nicht nur in Film und Fernsehen und in Buchhandlungen. Es gibt immer mehr Angebote, die normale Bürger in Ermittler verwandeln. Sich einmal als Sherlock Holmes fühlen liegt im Trend.

Seit einigen Jahren bietet «KrimiSpass» interaktive Erlebnistouren an, auf denen man durch Rätsellösen und Kombinieren einen Fall lösen kann. Als zweite Gemeinde im Aargau nach Mellingen ist Meisterschwanden ab nächstem Samstag Schauplatz eines solchen Outdoor-Abenteuers für Hobby-Detektive.

«KrimiSpass» wurde vom Berner Oberländer David Baumgartner entwickelt. Mittlerweile gibt es schweizweit rund zwei Dutzend Orte, mehrheitlich in Tourismusregionen, in denen einer der aktuell fünf verschiedenen Fälle gelöst werden kann.

Auf den Spuren von Professor Braun

Der Fall, der in Meisterschwanden gelöst werden muss, heisst «Der verschwundene Professor». Wo ist Professor Braun?, wird in der Beschreibung gefragt: «Der renommierte Wissenschaftler lebte (man beachte den Imperfekt) zurückgezogen in Meisterschwanden und forschte an einer revolutionären Erfindung, die offenbar kurz vor dem Durchbruch stand. Doch seit einigen Tagen ist der Professor spurlos verschwunden. Tauchte Braun freiwillig unter, wurde er entführt oder gar ermordet? Und hat sein Verschwinden etwas mit seiner Arbeit zu tun?»

Es liegt an den Teilnehmern, diese Fragen zu beantworten. Auf den kriminalistischen Rundgängen können sich Krimifans selbst auf Spurensuche begeben. Mittels Smartphone wird man zu verschiedenen Schauplätzen geführt, wo es wichtige Indizien zu sammeln gilt. Zeugenaussagen, Obduktionsberichte und bri­sante Informationen aus dem Umfeld des Opfers helfen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

«KrimiSpass» ist ein digitales Abenteuer in der realen Welt und für die Anwender kosten­los. Einzig ein internetfähiges Smartphone muss zur Verfügung stehen. Es kann rund um die Uhr gespielt werden; es benötigt keine Voranmeldung und ist an 365 Tagen im Jahr verfügbar.

«Schöne Plätze zeigen»

In Meisterschwanden startet der «KrimiSpass» auf dem Nicolas-Hayek-Platz. Nach der Anmeldung und dem Scannen des QR-Codes gehts weiter zum nächsten Posten Richtung Kirche und von dort weiter Richtung See und wieder hinauf an den Waldrand. Rund zehn Posten sind anzusteuern; gut acht Kilometer misst die Runde. Rund drei Stunden dauert es wohl, bis der Fall gelöst ist. Gibt man den Namen des Mörders ein, erhält man eine Bestätigung.

Vor Ort initiiert hat das Outdoorgame die Gemeindeangestellte Esther Riedo, die das Spiel selbst in Münchenbuchsee kennen gelernt hat. «Es hat Spass gemacht und deshalb habe ich den Gemeinderat angefragt, ob dies nicht etwas für Meisterschwanden wäre.» Ein Argument für Riedo war die Gratisteilnahme: «Für viele Familien ist beispielsweise die Teilnahme an einem Foxtrail-Abenteuer zu teuer.»

Gemäss Gemeindepräsident Ueli Haller hat es allerdings zwei Anläufe geraucht, bis das Projekt im Jahresbudget Unterschlupf gefunden hat. «KrimiSpass» wird als Standortmarketing verbucht und soll den eigenen Einwohnern wie auch Gästen aus nah und fern «die schönen Plätze von Meisterschwanden zeigen», wie es Riedo formuliert.

«Die gibt es bei uns nicht nur am See», hält ausgerechnet Gemeindepräsident und Schifffahrtsgesellschaftsgeschäftsführer Haller fest.

Anmeldung: www.krimispass.ch/swiss/­meisterschwanden/

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