Auf Anhieb zweitbester Arbeitgeber
Seengen Die Ingenieurfirma Chestonag Automation AG belegte in ihrer Grössenkategorie beim Swiss Arbeitgeber-Award bei der ersten Teilnahme gleich den zweiten Rang.

Zum 18. Mal wurde der Swiss Arbeitgeber-Award ausgeschrieben und vergeben. Das Besondere an dieser Auszeichnung: Die Mitarbeitenden müssen mit dem Ausfüllen von Fragebogen ihren Arbeitgeber in Bereichen wie Arbeitsinhalt, Strukturen und Abläufe, Mitarbeiterförderung oder Vergütung beurteilen.
Die Ergebnisse der Auswertung der total über 46000 Rückmeldungen aus 140 in vier Grössenkategorien unterteilten Unternehmen wurden letzte Woche in festlichem Rahmen im Berner Paul-Klee-Zentrum präsentiert. In der Kategorie der kleinsten Unternehmen (50 bis 99 Mitarbeiter) wurde dabei die Chestonag Automation AG als Zweite aufs Podest gerufen.
«Leute arbeiten gerne hier»
«Wir hatten Interesse, eine möglichst objektive Rückmeldung von innen zu erhalten», sagt Reto Bader, der Geschäftsleiter der Seenger Ingenieurfirma. Chestonag ist auf Lösungen zur Automatisierung, vor allem für Einheiten der kommunalen Ver- und Entsorgung, spezialisiert. Die Antworten der Mitarbeiter wurden nicht nur zu einer für die Rangierung entscheidenden Schlusszahl verdichtet, sondern auch in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst, der Aufschlüsse über die Betriebsstruktur und Abläufe liefert.
«Das Ergebnis hat gezeigt, dass die Leute sehr gerne hier arbeiten», so Bader. Gross erstaunlich ist dies nicht, denn die Chestonag zeichnet sich durch eine Fülle von Besonderheiten aus: Beispielsweise sind 38 der rund 60 Mitarbeitenden auch Aktionäre und somit Teilhaber der Firma. «Dies führt zu einer sehr grossen Identifikation mit dem Betrieb», so Bader.
Man arbeitet bei der Chestonag projektorientiert, Spezialistentum (Verkauf, Planung, Realisierung) gibts nicht, alle machen alles und wissen deshalb über alles Bescheid. Oder wie es der Geschäftsleiter plakativ umschreibt: «Bei uns gibt es kein ‹Gärtlidenken›; bei uns herrscht Wissenskommunismus.» Statt auf dicke Reglemente setzt man auf den gesunden Menschenverstand jedes Einzelnen.
Die flachen Hierarchie-Strukturen haben sich seit der Gründung vor 31 Jahren bewährt. Markus Möhl, einer der beiden Gründer, ist nach dem Rückzug aus der operativen Führung noch Verwaltungsratspräsident und hat die Teilnahme am Swiss Arbeitgeber-Award angeregt. Der auf Anhieb errungene Podestplatz «hat sicher eine positive Signalwirkung gegen aussen, etwa bei der Personalsuche», ist Geschäftsführer Reto Bader überzeugt.
Berufsschule Lenzburg auf Rang 6
Beim Swiss Arbeitgeber-Award nahm auch die Berufsschule Lenzburg (BSL) teil; in der nächstgrösseren Kategorie bei den Unternehmen mit 100 bis 249 Mitarbeitenden. Überraschend ist dies nicht, denn Markus Möhl ist hier Präsident des Schulvorstandes und hat auch hier den Anstoss gegeben.
Unter 41 Teilnehmern in dieser Kategorie belegte die BSL Rang 6: «Für die erstmalige Teilnahme ein hervorragendes Ergebnis», wertet Rektor Ruedi Suter die Rangierung. Neben Genugtuung empfindet Suter den erhaltenen Bericht «als Ansporn und Verpflichtung, unser gutes Arbeitsklima zu pflegen und weiterzuentwickeln».
Seinem noch nicht bestimmten Nachfolger – Suter geht nächstes Jahr in Pension – überlässt der Rektor eine «absolut realistische» Herausforderung: «Ich bin überzeugt, dass es uns gelingt, beim Swiss Arbeitgeber-Award 2020 auf dem Podest zu landen.»