Auch heute noch Ecken und Kanten
Egliswil Zu einem schlichten Fest zum 1125-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Egliswil wurde die Bevölkerung in die Mehrzweckhalle eingeladen.
Ohne grosses Brimborium hat die Gemeinde Egliswil den alle zwei Jahre stattfindenden Neuzuzügeranlass (über 40 fanden sich ein) und die Jubiläumsfeier gleich am selben Tag durchgeführt.
Nach einem Gedicht von Hans Berli, vorgetragen von Gemeinderätin Nadia Negro Müller, war es Gemeindeammann Rolf Jäggi, der mit vielen Zahlen und Fakten Wissenswertes über die lange Geschichte Egliswils vermittelte. Manche Episoden entlockten den Zuhörern in der prall gefüllten Mehrzweckhalle ein herzhaftes Lachen.
Älter als erste Erwähnung
Römisches Reich, Alemannen, Habsburger, Berner und von Hallwyl prägten nach und nach das Dorf. Gemäss Jäggis Ausführungen konnten Spuren bis ins 1. Jahrhundert verfolgt werden.
Nach dem Einfall der Alemannen unter Egerich wurde der Dorfname abgeleitet. In der Fraumünsterabtei in Zürich wurde 893 eine Urkunde gefunden und der heutige Dorfname hatte alsdann Bestand. Egerichs Bedeutung mit «furcht- und schreckensreich» gab Jäggi einen Übergang zur heutigen Gemeinde. «Falls nötig, haben die Egliswiler auch heute noch Ecken und Kanten», meinte er.
Im Jahre 1563 erhielt die Gemeinde erneut das Dorfrecht von den Edlen von Hallwyl, nachdem in den Jahren zuvor die verschiedenen Besitzer des Dorfes gewechselt hatten. Jäggi vergass auch nicht die diversen Brände, die jeweils grosse Teile des Dorfes in Schutt und Asche legten.
Seit 1803, nach der Gründung des Kantons Aargau, gehört Egliswil zum Kreis Seon und zum Bezirk Lenzburg. Durch die strategisch gute Lage von Egliswil drängte sich bis heute keine Fusion auf, wie Jäggi zum Abschluss zudem meinte.
Anschliessend war es Vizeammann Gaby Dössegger, in Aargauer Tracht, die unterhaltsame Geschichten aus den vergangenen Jahren erzählte. Etliche Lacher und grosses Schmunzeln waren ihr sicher, als sie über die Rechte, Pflichten und sonstigen Auflagen der damaligen Zeit berichtete. Musikalisch wurde der Anlass sowohl in der MZH als auch draussen von der Alphornbläsergruppe umrahmt.
Attraktionen am Nachmittag
Nach dem offiziellen Teil konnte sich die Bevölkerung beim Pizzawagen, bei Risotto, Fleisch und Würsten bedienen. Die Festbänke beim Schulhausplatz waren im Nu voll besetzt.
Anschliessend konnte Jung und Alt beim Chlausklöpfe angefeuert werden. Kutschenfahrten und das in den letzten Jahren stark aufgekommene Geocaching waren weitere spannende und interessante Attraktionen.
Es ist dem OK gelungen, ein kleines, jedoch sympathisches Fest, ohne grosses Lärmaufkommen, zu organisieren. Die Gäste haben es sichtlich genossen.