«Wir müssen vorwärtsmachen»

Holderbank Urs Pfründer leitet als Gemeindeammann seit Anfang Jahr die Geschicke der Gemeinde. Am Freitag gab er im Rahmen des ersten Holori-Obe gemeinsam mit seinen Gemeinderatskollegen Überraschendes bekannt.

Volle Reihen: Der erste Holori-Obe lockte zahlreiche Teilnehmer an.Foto: zvg

Volle Reihen: Der erste Holori-Obe lockte zahlreiche Teilnehmer an.Foto: zvg

Ist in seinem neuen Amt als Ammann angekommen: Urs Pfründer.Foto: Romi Schmid

Ist in seinem neuen Amt als Ammann angekommen: Urs Pfründer.Foto: Romi Schmid

Nach zehn Jahren im Gemeinderat, davon acht Jahre als Vizeammann, trat Urs Pfründer im Januar die Nachfolge von Herberg Anderegg als Gemeindeammann an. Etwas mehr als 100 Tage später zieht der neue Ammann eine erste positive Bilanz. «Unser Kollegium wächst gut zusammen, dazu haben auch die beiden Klausuren im Februar und April beigetragen. Wir treten gemeinsam auf und wachsen gut zusammen.» Das war auch am Holori-Obe spürbar, an dem der Gemeinderat zum ersten Mal gemeinsam auftrat.

Erster Holori-Obe ein voller Erfolg

Beim Holori-Obe handelt es sich um eine Art Dorftreff, um den Austausch und die Kommunikation zwischen Einwohnern und Gemeinderat zu fördern. Ziel ist es, in regelmässigen Abständen aktuelle Themen zu diskutieren, Fragen zu beantworten und sich in lockerem Rahmen auszutauschen. Am vergangenen Freitag fand der erste Anlass statt – mit vollem Erfolg: 87 Teilnehmer folgten der Einladung des Gemeinderates. Urs Pfründer und Frau Vizeammann Sonja Gygly führten durch den Abend und nutzten die Gelegenheit, um dringliche Themen anzusprechen; etwa den geplanten Bau einer neuen Mehrzweckhalle und den Umbau des alten Schulhauses in ein Gemeindehaus.

Wir erinnern uns: Im Dezember 2019 brannte die fast hundertjährige Mehrzweckhalle bis auf die Grundmauer nieder. Mitte 2022 bewilligten die Stimmberechtigten einen Planungskredit von 452000 Franken für den Ersatzbau. Es folgten Bedürfnisabklärungen bei Vereinen und Verwaltung sowie die Vergabe der Planungsarbeiten. Geplant war ursprünglich eine neue Mehrzweckhalle sowie das heutige Gemeindehaus abzureissen und im alten Schulhaus neu einzurichten. Kostenpunkt: rund 7 Millionen Franken. «Ein Betrag, den wir so nicht verantworten können», so Pfründer. Mehrere Varianten wurden daraufhin im Gemeinderat geprüft. Anfang April gab der Gemeinderat schliesslich eine Projektstudie für ein neues Gemeindehaus mit Mehrzweckraum für Vereine in Auftrag. Kostenpunkt: rund 3,5 Millionen Franken. Für grössere Vereinsanlässe soll die Möglichkeit geprüft werden, den Saal in Möriken-Wildegg zu nutzen. Dies auch unter dem Hintergrund, dass, leistet die Gemeinde einen Investitionsbeitrag von 1,55 Millionen Franken zur Gründung der neuen Oberstufe Möriken-Wildegg (darüber stimmt die Sommergmeind ab), ein Mitnutzungsrecht an den Oberstufenanlagen besteht.

Diese Idee haben die Gemeinderäte am Freitag präsentiert. «Etwas Bauchweh hatte ich im Vorfeld schon», verrät Urs Pfründer, «man weiss schliesslich nie, wie die Reaktionen ausfallen. Die meisten konnte den Vorschlag ob der finanziellen Situation jedoch nachvollziehen.» Vereinzelt gab es aber auch kritische Stimmen zu hören, etwa, dass man dann gleich mit Möriken-Wildegg fusionieren könne. «Diese Voten haben wir so zur Kenntnis genommen. Es war klar, dass sich die Leute auch vor den Kopf gestossen fühlen könnten.»

Straffer Zeitplan

Geplant ist, an der nächsten Gemeinderatssitzung über die Voten zu diskutieren und danach zu entscheiden, ob ein Vorprojekt ausgearbeitet werden soll. «Wenn wir Glück haben, kommt es im November an die Wintergmeind», so Pfründer. Denn: Es pressiert. «Wir müssen vorwärtsmachen. Das Musikzimmer in der Schule, in dem aktuell der gemischte Chor und der Musikverein proben, steht nur noch bis 2027 zur Verfügung», so Pfründer. Zudem sei die heutige Gemeindeverwaltung nicht barrierefrei, ein Zustand, den es dringend zu ändern gelte. Ziel ist es, das Projekt innert dreier Jahre umzusetzen – 2027 soll das neue Gemeindehaus stehen.

Trotz teilweise kritischen Voten: Der erste Holori-Obe – der Ausdruck steht übrigens für «Holderbank orientiert» – ist geglückt. Ebenso der Einstieg ins neue Ammannamt. «Als Gemeindeammann wurde ich im Dorf sehr wohlwollend aufgenommen. Das Amt macht mir grosse Freude – der grösste Aufsteller war natürlich, dass so viele an den ersten Holori-Obe gekommen sind und die Diskussionen sehr sachlich geführt wurden.»

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