«Wir möchten eine partnerschaftliche Oberstufe führen»
Möriken-Wildegg Es ist vollbracht: Nach nur einem Jahr haben die Gemeinden Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Schinznach, Thalheim und Veltheim ein gemeinsames Vertragswerk mit Möriken-Wildegg ausgearbeitet. Nun bestimmen die Gemeindeversammlungen darüber, ob das Projekt zum Fliegen kommt.
Freitagmorgen, 8 Uhr, an der Pressekonferenz zum Schulvertrag zwischen Möriken-Wildegg und den Partnergemeinden. Trotz der frühen Morgenstunde strahlt Jeanine Glarner, Frau Gemeindeammann Möriken-Wildegg. «Es ist ausserordentlich bemerkenswert, was wir innerhalb eines Jahres auf die Beine gestellt haben. Wenn wir das zum Fliegen bekommen, hat das Pioniercharakter für den ganzen Kanton», begrüsst sie die Anwesenden.
Was sie damit meint: Innerhalb kurzer Zeit wurde zwischen acht Partnergemeinden – darunter Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Schinznach, Thalheim, Veltheim – und Möriken-Wildegg ein gemeinsames Vertragswerk hinsichtlich der künftigen Zusammenarbeit und der Finanzierung der anstehenden Schulbauten gefunden. Wir erinnern uns: Der Platz an der Oberstufe Möriken-Wildegg ist knapp. Damit werden künftig rund 27 Abteilungen geführt – das bedeutet ein Investitionsvorhaben rund 35 Millionen Franken. Als Schulstandorte fungieren die beiden Gemeinden Möriken-Wildegg (Hauptstandort) und Veltheim (Aussenstandort für Sek und Real). Total soll die neue Mega-Oberstufe rund 600 Schülerinnen und Schüler an zwei Standorten fassen. Das Vorhaben ist ambitioniert, der Zeitplan auch. In einem ersten Schritt haben sich die neun Gemeinden nun auf das weitere Vorgehen, die Finanzierung und einen Vertrag geeinigt.
Partnergemeinden zahlen die Hälfte
Konkret heisst das in Zahlen: Rund die Hälfte der Kosten – rund 17 Millionen Franken – wird die Standortgemeinde Möriken-Wildegg tragen. Die restlichen 17 Millionen Franken teilen sich die übrigen acht Gemeinden gemäss ihrem Schüleranteil untereinander auf. Im Gegenzug erhalten die Vertragsgemeinden Einsitz im Strategischen Schulführungsorgan sowie im Umfang ihrer Beteiligung ein Mitnutzungsrecht an den Oberstufenanlagen. Indem die Gemeinden die Investitionsbeiträge leisten, reduziert sich für sie das jährliche Schulgeld und sie unterstreichen den Willen ihrer Zusammenarbeit mit Möriken-Wildegg. So zumindest der Plan, denn das letzte Wort haben die Einwohnerinnen und Einwohner an den jeweiligen Gemeindeversammlungen. In allen neun Gemeinden werden demnach an den Gemeindeversammlungen im Juni 2024 die entsprechenden Vorlagen zur Abstimmung kommen.
Beteiligt sich eine Gemeinde nicht an den Investitionskosten, kommt eine Art «Penalty» zum Tragen: «Die Gemeinde muss dann mehr Schulgeld bezahlen und hat keinen Einsitz im Strategischen Schulführungsorgan», erklärt Ulrich Salm, Präsident Kreisschule Oberstufe Schenkenbergertal.
«Wir hoffen aber, dass alle ihren Beitrag leisten und im Sinne einer partnerschaftlich geführten Oberstufe im Führungsorgan Einsitz nehmen.»