Schulkinder gestalten ein überdimensionales Wandbild

Ammerswil Ein riesiges Wandbild, begeisterte Kinder und ein Künstler mit viel Farbe im Gepäck: In Ammerswil ist während einer Projektwoche ein einzigartiges Kunstwerk entstanden – lebendig, verspielt und voller Fantasie.

Michael Husmann Tschaeni.Foto: Romi Schmid

Michael Husmann Tschaeni.Foto: Romi Schmid

Claudia Santini mit Künstler Michael Husmann Tschaeni.Foto: Romi Schmid

Claudia Santini mit Künstler Michael Husmann Tschaeni.Foto: Romi Schmid

Auf dem neuen Wandbild gibt es viel zu entdecken.Foto: zvg

Auf dem neuen Wandbild gibt es viel zu entdecken.Foto: zvg

Viele Akzente gesetzt: Die Kinder konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen.Foto: zvg

Viele Akzente gesetzt: Die Kinder konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen.Foto: zvg

Kreativ: Die Kinder gaben alles.Foto: zvg

Kreativ: Die Kinder gaben alles.Foto: zvg

Farbenfroh, detailreich und von Kinderhand mitgestaltet: Die Schulhauswand in Ammerswil erstrahlt in neuem Glanz. Über 90 Schülerinnen und Schüler haben während einer Projektwoche zusammen mit dem Künstler Michael Husmann Tschaeni ein monumentales Wandbild geschaffen – eine Fabellandschaft, die zum Staunen und Entdecken einlädt. Die Projektwoche, die von kulturmachtschule.ch unterstützt wurde, stand ganz im Zeichen des Recyclings und lief unter dem Motto «aus alt mach neu». Passender hätte es kaum sein können: Die Schulplatzwand war sichtbar in die Jahre gekommen und erhielt nun eine kreative Frischzellenkur – dank dem gemeinsamen Engagement von Kindern, Lehrpersonen und dem erfahrenen Künstler.

Ein Dorf wird zur Bühne für Kunst

Claudia Santini, Lehrperson BG/TTG und Kunstvermittlerin, leitete das Projekt. Sie kannte Michael Husmann Tschaeni bereits aus früheren Kunstprojekten und wusste, dass er der Richtige für dieses Vorhaben war. «Er komponiert farbenfrohe Bilder voller Details, die man immer wieder neu entdecken kann», sagt Santini. «Deshalb lag der Gedanke nahe, dass er aus dem vielfältigen Bildmaterial der Kinder eine grosse Komposition gestalten könnte, die für alle machbar umzusetzen ist.»

Kunst aus dem Wald

Da Ammerswil ein echtes «Walddorf» sei, war schnell klar: Natur wird das zentrale Thema des Wandbilds. Santini entwickelte für alle Altersstufen passende Zeichenaufgaben, die Kinder bastelten Hüte und Masken aus Pappmaché, fertigten Linoldrucke, Collagen, Knetfiguren und Kartoninsekten an. Ein eigens organisiertes Fotoshooting diente dazu, Porträts der Kinder einzufangen – diese wurden später von Michael Husmann Tschaeni gemalt und in die Wandkomposition eingefügt. Während der Woche arbeiteten täglich gemischte Gruppen aus Kindergarten bis Sechst- klässlerinnen und -klässler an der grossen Wand. Unterstützt wurden sie von zwei Lehrpersonen sowie dem Künstler selbst, der Farben mischte, motivierte, erklärte – und nebenbei auch noch die Porträts malte, wenn der Platz an der Wand frei war.

Ein Gemeinschaftswerk mit Format

Die Dimensionen waren beachtlich: Drei Meter hoch, 23 Meter breit – das Wandbild forderte logistisch und körperlich alles. «Ein Projekt dieser Grösse ist immer auch wetterabhängig», erzählt Santini. Der Schiessverein Ammerswil stellte grosszügig ein Zelt zur Verfügung, um die Kinder vor Sonne und eventuellem Regen zu schützen. Das Wetter spielte mit, die Stimmung ebenfalls.

Entstanden ist eine fantastische Szenerie, in der sich Tiere, Pflanzen, Ornamente und Gesichter begegnen. Der Titel des Bildes – «The deer knows» – verweist auf das Wappentier von Ammerswil, den Hirsch, der prominent in der Komposition vertreten ist.

Die Resonanz war durchwegs positiv: «An der Vernissage haben wir viele begeisterte Rückmeldungen erhalten», sagt Santini. Auch andere Lehrpersonen und Eltern hätten die neue Farbenpracht sehr gelobt. Besonders erfreulich: Manche Eltern, die schon am früheren Wandbild mitgewirkt hatten, konnten nun miterleben, wie ihre Kinder an dessen Neugestaltung beteiligt waren.

Für Claudia Santini ist das Wandprojekt mehr als ein Schulprojekt: «Es war eine bereichernde Erfahrung, gemeinsam mit einem hervorragenden Künstler und den Kindern etwas zu schaffen, das wir allein so nie hätten umsetzen können.» Der Dank geht an die jungen Künstlerinnen und Künstler, die mit so viel Engagement mitgewirkt haben – und an Michael Husmann Tschaeni, der mit Fachkenntnis, Gespür und Herzenswärme durch die Woche führte. Ein Bild, das bleibt – in der Erinnerung, in der Dorfgemeinschaft und an der Wand. Der Hirsch weiss es. Und die Kinder werden es nicht vergessen.

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