Möriken-Wildegg trifft auf Catania
Möriken-Wildegg Eine Schulreise, die mehr ist als ein Tapetenwechsel: 13 Jugendliche der Kreisschule Chestenberg verbrachten fünf Tage in Catania – mit Workshops zu Nachhaltigkeit, neuen Freundschaften und dem Blick über den eigenen Horizont.
Einmal über den eigenen Tellerrand hinausblicken, neue Freundschaften schliessen und Nachhaltigkeit hautnah erleben – das durften 13 Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Chestenberg in Wildegg. Begleitet von ihrer Italienischlehrerin Rosalba Di Perna und Klassenlehrperson Ursula Jacob reisten sie im Rahmen eines Movetia-Austauschprojekts für fünf Tage nach Catania auf Sizilien. Das Projekt trägt den Titel «Consumo consapevole e impatto ecologico di alimentazione e moda» und widmet sich dem bewussten Konsum und der ökologischen Verantwortung in den Bereichen Ernährung und Mode.
Nachhaltigkeit als Thema
«Ich bin Italienerin und habe an der Universität von Catania studiert», erzählt Di Perna. «Ich wollte meiner Gruppe die Stadt, aus der ich komme, näherbringen.» So sei die Idee entstanden, ein sprachliches und kulturelles Austauschprojekt mit einer Schule in einem Randviertel von Catania ins Leben zu rufen – einer Schule, die mit Themen wie Umweltverschmutzung und Schulabbrüchen konfrontiert ist. «Gerade deshalb erschien mir Nachhaltigkeit als ideales gemeinsames Thema», sagt sie. Inhaltlich wurde das Thema breit aufgegriffen: Die Jugendlichen beschäftigten sich in Workshops mit Konsumverhalten, Recycling und nachhaltiger Produktion. Besonders eindrücklich war ein Workshop, in dem sie Instrumente aus recycelten Materialien bastelten – und diese anschliessend selbst spielten. Auch ein Symbol für den Frieden entstand: Samen, die in Origami verpackt wurden und später als «Samen des Friedens» eingepflanzt werden sollen.
Neben der Arbeit in der Schule blieb Zeit für Entdeckungen: Die Gruppe besuchte den Ätna, erkundete Taormina und das Meer. Für die Jugendlichen war der Austausch nicht nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensabenteuer. «Ich war überglücklich, als ich hörte, dass wir nach Sizilien reisen dürfen», erzählt Schülerin Amelia Sgro aus der Klasse B2a. «Ich konnte es kaum fassen – und habe mich besonders darauf gefreut, die italienischen Schülerinnen kennenzulernen.»
Die Reise bot viele Gelegenheiten, Sprache, Kultur und Freundschaft zu verbinden. «Ich habe mit zwei, drei Mädchen aus Catania Freundschaft geschlossen», sagt Amelia. «Wir verstehen uns wirklich gut, und ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben.» Auch für Kenan Pidro aus der Klasse B3a war der Austausch prägend: «Alles, was man gelernt hat, fühlt sich richtig gut an, da man weiss, dass man es noch irgendwann brauchen wird und auch andere Leute so besser versteht.»
Auch Lehrerin Di Perna zieht ein positives Fazit: «Es war eine einmalige Erfahrung, die das gegenseitige Verständnis stärkt und zeigt, wie bereichernd Begegnungen über Grenzen hinweg sein können.» Sie hofft, dass ihre Schülerinnen und Schüler aus dem Austausch mitnehmen, wie wichtig nachhaltiges Handeln und Verantwortung für die Umwelt sind – im Unterricht und im Alltag.
Im kommenden Jahr wird die italienische Partnerklasse den Gegenbesuch in der Schweiz antreten. Geplant sind Besuche in der Umwelt-Arena in Spreitenbach, in Zürich, in der Lindt-Schokoladenfabrik und bei einem Street-Food-Festival, bei dem gemeinsam aus unverkauften Lebensmitteln gekocht werden soll. «So wächst nicht nur Wissen, sondern auch Offenheit gegenüber der Welt», sagt Di Perna. Und genau das bleibt wohl die nachhaltigste Erfahrung dieser besonderen Reise.







