«Weisst du noch damals ...?»
Möriken-Wildegg 220 ehemalige Absolventen der Lehrlingsausbildung des Armee- logistikcenters Othmarsingen trafen sich zum ersten Lehrlingstag im Militärmuseum Wildegg. Initiant Jörg Bucher aus Niederlenz hatte den perfekten Ort für das Treffen gewählt.
Seit 52 Jahren bildet der Armeemotorfahrzeugpark, welcher heute offiziell Armeelogistikcenter Othmarsingen heisst, Lehrlinge aus. Mehr als 370 Männer und auch einige Frauen haben diese Lehre bereits absolviert oder stecken aktuell mittendrin.
Mit den Jahren ist daraus ein grosses Netzwerk von Menschen verschiedener Generationen entstanden. Diese Tatsache hat Jörg Bucher, der von 1975 bis 1979 selbst AMP-Lehrling war, dazu bewogen, erstmals den «AMP/ALC-O-Lehrlingstag» ins Leben zu rufen.
Die Kameradschaft pflegen
Das Treffen soll, neben dem Wiedersehen und der Pflege der Kameradschaft, aufzeigen, wie sinnvoll und zukunftsorientiert eine fundierte Handwerkerausbildung sein kann und welche Karrieremöglichkeiten vorhanden sind.
Starke Beispiele dafür sind etwa der aktuelle Chef des Armeelogistikcenters, Urs Lustenberger, sowie der Kommandant der Luftwaffe, Divisionär Peter Merz. Beide haben ihre Lehrlingsausbildung im AMP absolviert.
Das Militärmuseum als Treffpunkt
Als passenden Veranstaltungsort wählte Initiant Jörg Bucher das Militärmuseum Wildegg. Denn zu den hier ausgestellten Fahrzeugen, insbesondere den Flugzeugen und Panzern, hat jeder Teilnehmer eine eigene, mehr oder weniger enge Beziehung und kann damit viele Erinnerungen verknüpfen. Zweifellos der perfekte Ort, um die früheren Erlebnisse gemeinsam neu aufleben zu lassen.
Akribische Adresssuche
Eine grosse Herausforderung bei der Planung: die Adressen der Ehemaligen ausfindig zu machen. Denn mittlerweile sind die Absolventen in der ganzen Welt verstreut.
Mit der Unterstützung eines OK begab man sich auf die Suche. Kein einfaches Unterfangen, denn viele Angaben stammten noch aus der Zeit vor der Jahrtausendwende. Die akribische Arbeit war aber von Erfolg gekrönt: Fast alle Kameraden konnten aufgespürt werden.
Beeindruckende Fahrzeugsammlung
Kürzlich fand das grosse Wiedersehen endlich statt: Rund 220 ehemalige und aktive Lernende sowie ehemalige und aktive Mitarbeitende trafen sich im Militärmuseum Wildegg. Beim Rundgang durch das Museums gab es viele staunende Gesichter, denn die Sammlung an sorgfältig aufgereihten und gut gepflegten Fahrzeugen ist ebenso beeindruckend wie umfangreich.
Besser als Social Media
Zur guten Stimmung trugen auch die Militär-Chässchnitte aus der mobilen Bäckerei sowie der gute Wein bei. Während Stunden erzählten sich die Teilnehmer alte Geschichten und Anekdoten und frischten gemeinsame Erinnerungen auf.
Für Initiant Jörg Bucher der beste Beweis, dass das Netzwerkpflegen heute nicht nur in den sozialen Medien stattfinden muss, sondern vielmehr auch live gelebt und gepflegt werden kann und mit hohen Emotionen verbunden ist. «Ich sah nach einem Anlass selten so viele glückliche und zufriedenen Gesichter», so Bucher. (jbu)
Das Militärmuseum Wildegg
Vor 47 Jahren begann Peter Fischer mit dem Sammeln von Militärfahrzeugen. Noch heute pflegt er mit fünf freiwilligen Mitarbeitenden die Raritäten, welche alle in fahrbereitem Zustand sind.
Das Militärmuseum Wildegg umfasst eine Fläche von 5500 Quadratmetern, gefüllt mit exklusiven historischen Fahrzeugen, Flugzeugen und Panzern sowie weiterem Armeematerial von 1945 bis 2000. Ein eindrücklicher Ort, der zum Verweilen einlädt.
Das Militärmuseum Wildegg ist von April bis Oktober immer am ersten Samstag im Monat geöffnet. Der nächste Museumstag ist am 3. Juni.
Internet: www.militaermuseumwildegg.ch