Von der PR-Fachfrau zur Gastgeberin

Othmarsingen Seit Anfang September betreibt Roberta Schibli das neue Café neben der Gärtnerei Casa Verde in Othmarsingen. Für die PR-Fachfrau ein Neuanfang.

<em>Aufgetischt: </em>Roberta Schibli präsentiert ein gluschtiges Mittagsmenü im neuen Ruby’s Café. Foto: Melanie Bär
<em>Aufgetischt: </em>Roberta Schibli präsentiert ein gluschtiges Mittagsmenü im neuen Ruby’s Café. Foto: Melanie Bär

Dienstagmorgen kurz nach acht Uhr. Roberta Schibli steht vor ihrem Café und wirft einen prüfenden Blick zum Himmel. Es ist fast wolkenlos und scheint ein weiterer sonniger Tag zu werden. Die 44-Jährige holt einen Lappen und wischt die grauen eisernen Gartentische und –stühle ab. Dann geht sie in die Küche und beginnt mit den Vorbereitungen fürs Mittagsmenü. An diesem Tag gibt es gebratenen Reis mit Gemüse, Poulet und Koriander, eine Blumenkohlsuppe als «Gruss aus der Küche» und einen kleinen Salat. «Das Kochen macht mir Riesenspass», antwortet sie am Mittag einem Gast, der das Essen rühmt und ungläubig fragt, ob wirklich alles hausgemacht sei.

Zwei Wochen vorher sah Roberta Schiblis Alltag komplett anders aus. Ihr ganzes Berufsleben lang hat die gelernte Kauffrau im Büro in Grosskonzernen gearbeitet. Sie liess sich zur PR-Fachfrau weiterbilden und war zuletzt als CEO-Assistentin bei einem Grosskonzern tätig. Ihr Arbeitstag war geprägt von Administration: Sie bereitete Sitzungen vor, protokollierte, organisierte Meetings und Grossanlässe und war für die Kommunikation zuständig.

«Ich wusste, das ist es»

Zufällig hat sie im Juni vom Besitzer der Liegenschaft erfahren, dass er einen Mieter für das an die Gärtnerei angebaute Café sucht. «Ich war sofort neugierig, hab mir das Lokal angeschaut und wusste, das ist es», sagt Schibli. Schon immer habe sie davon geträumt, sich einmal selbstständig zu machen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Sie habe immer gerne gekocht und mit Freude Gäste empfangen. «Nun mache ich es nicht mehr nur daheim für Familie und Freunde, sondern beruflich.»

Angst, als Fremdling in der Branche zu scheitern, hat sie nicht. «Aber natürlich habe ich Respekt davor und es gibt immer wieder Momente des Zweifelns. Doch ich habe einen starken Glauben, das hilft mir in diesen Momenten.» Sie gibt sich drei Monate Zeit, um den Betrieb zum Laufen zu bringen, und will innerhalb eines Jahres auch das Wirtepatent erwerben.

Internationale Menükarte

Klar war für die Mutter einer 15- und einer 12-jährigen Tochter, dass ihre Menükarte international sein wird. Die Schweizerin hat aramäische Wurzeln und kocht gerne orientalisches Essen. Neben dem täglich wechselnden Menü, Salate, Steaks, Schnitzel und Pommes, gibt es vegane und glutenfreie Falafel nach eigenem Rezept mit Tahini, einer Sesampaste, Couscoussalat und Hummus. Auch eine Spezialität aus Peru bietet sie an: Sanguich con Camote, ein Sandwich mit Steak, Süsskartoffel und Chimichurri, einer Kräutervinaigrette. «Die Mutter meines Manns stammt aus Peru, dort habe ich diesen Trendfood aus Lima zum ersten Mal gegessen.» Jeden Freitag gibts am Mittag ein orientalisches Buffet. Für Gruppen öffnet sie ihr Café auf Reservation auch abends. Dann können die Gäste am Mammuttisch Platz nehmen und am Buffet all die internationalen Gerichte probieren. Am Morgen bietet die Mägenwilerin Frühstück, Waffeln, Sandwich und hausgemachte Müesli an. «Ich hoffe, dass es sich herumspricht, dass Othmarsingen neu ein Café hat, wo es auch trendige Cupcakes gibt.» Sagts und verschwindet im Café, um das Essen für die Mittagsgäste vorzubereiten.

Ruby’s Café, Lenzburgerstrasse 29, Othmarsingen, Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr und Samstag, 8 bis 14 Uhr.

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