Und? Was hast du gelernt?

Staufen Mit dem Podcast «Und? Was hast Du gelernt?» wollen die Journalisten Tobias Keller und Marcel Hähni das schlechte Image einer Berufsbildung gegenüber einer Hochschulausbildung brechen. Beide haben sich auf dem zweiten Bildungsweg weitergebildet.

Berufslehre als wichtiger Grundpfeiler: Tobias Keller (links) und Marcel Hähni wollen mit ihrem Podcast aufzeigen, dass eine Lehre ein super Einstieg ins Berufsleben ist.Foto: zvg

Kennen gelernt haben sich Tobias Keller aus Staufen und Marcel Hähni aus Samstagern (ZH) vor über 20 Jahren bei Roger Schawinskis Radio24, wo sie als News-Journalisten gearbeitet haben.

Die Idee zum Podcast «Und? Was hast Du gelernt?» ist nicht irgendwo entstanden, sondern in einem Kommissionszimmer im Bundeshaus. Tobias Keller erzählt: «Der Bundeskanzler hat sich einer Gruppe mit den Worten ‹Mein Name ist Viktor Rossi und ich habe einmal Koch gelernt› vorgestellt. Die erste Frage meinerseits an die Person neben mir nach dem Vortrag war ‹Und? Was hast Du gelernt?› Es war die Geburtsstunde einer Idee und eines Projektes. Marcel Hähni hat mir sofort zugesagt. Es ist unglaublich cool, wieder zusammen am Mikrofon zu sein.»

In ihrem Podcast kommen Personen zu Wort, die mit einer Lehre ins Berufsleben gestartet sind, danach unterschiedliche Wege eingeschlagen haben und heute glücklich und erfolgreich im Berufsleben stehen. Und Marcel Hähni ergänzt: «Da wir beide eine Berufslehre gemacht haben und heute auch Eltern sind, sind wir sozusagen zum zweiten Mal mit dem Thema Berufswahl konfrontiert. Gerade in dieser Phase sollte den Jugendlichen aufgezeigt werden, dass auch nach einer Lehre die Möglichkeit besteht, in eine Studentenkarriere einzusteigen, man sollte ihnen gegenüber aber trotzdem offen sein, wenn sie sich vorerst für eine Berufslehre entscheiden.»

Der soziokulturelle Trend und der Glaube vieler Eltern, ihre Kinder könnten nur über den gymnasialen Weg mit Studium im Berufsleben erfolgreich sein, lässt die Berufslehre für viele als unattraktiv und den weniger Erfolg versprechenden Weg im Leben erscheinen. Ein Eindruck, den auch die Eidgenössische Finanzkontrolle in einem Bericht von 2024 festhält: «Die EFK stellt fest, dass der Berufsbildung im Vergleich zur Hochschulausbildung ein schlechteres Image anhaftet.» Dem wollen die Macher entgegenhalten.

Was ist ein Podcast?

Das Wort Podcast hat fast jeder schon mal gehört. Was genau sich dahinter verbirgt, wissen aber nicht alle. Ein Podcast enthält eine Sammlung von einzelnen Medienbeiträgen (Episoden), also Audio- oder auch Videodateien, die von Hörern durch den RSS-Feed abonniert werden können. Es gibt zu fast allen Themen passende Podcasts: Comedy-Podcasts, Podcasts über Marketing, politisch orientierte Podcasts, Podcasts über Religion, Psychologie, Philosophie oder Podcasts, die einfach nur der Unterhaltung dienen. Ein Podcast kann auch als Hobby betrieben werden, das mit einer guten Idee erfolgreich publiziert werden kann.

«Wir vermarkten den Podcast hauptsächlich über unsere Social-Media-Profile wie zum Beispiel Facebook, Instagram oder LinkedIn. Veröffentlicht wird der Podcast auf den digitalen Streamingdiensten von Spotify oder Apple für Musik, Video und Podcast.

Wir bewerben unseren Podcast zusätzlich mit unserer Homepage www.gelernt.ch und haben somit einen weiteren Kommunikationskanal», meint Tobias Keller dazu.

Erfolgreiche Berufsleute

Marcel Hähni startete mit einer Sanitär-Installateur-Lehre ins Berufsleben, heute ist er Redaktor und Produzent beim Schweizer Radio SRF 1.

Bekannt ist er für seine Wander- und Naturtipps als Outdoor-Reporter. Der einstige Landschaftsbauzeichner-Lehrling Tobias Keller arbeitet heute als Kommunikationsberater, Podcaster und ist in Ausbildung zum Bieneninspektor. Beide haben sich nach der Lehre erfolgreich weitergebildet und auch einen Universitätsabschluss erlangt.

Der Podcast «Und? Was hast Du gelernt» ist Anfang Jahr mit drei Ausgaben gestartet und die ersten Hörerzahlen stimmen sehr zuversichtlich. Darin berichten Gäste über ihren Werdegang und zu was sie mit der Lehre den Grundstein gelegt haben. «Es ist uns beiden dabei aufgefallen, wie gerne Menschen über ihre Berufslehre erzählen – über ihren Weg, Reaktionen von Eltern und Kollegen.

Speziell ist die junge Frau in unserer ersten Ausgabe. Sie machte eine Berufslehre als Fachfrau Betreuung in einem Alters- und Pflegeheim, danach mit viel Herzblut ein Studium in der Tiermedizin und heute ist sie Oberärztin am Tierspital Zürich. Ihre Geschichte mit der Auseinandersetzung mit sich selbst und ihren Eltern, ihre ehrlichen Worte haben uns Tränen in die Augen gezaubert», erzählen Keller und Hähni gemeinsam.

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