Über ein wenig Normalität gefreut
Möriken-Wildegg Die Erleichterung stand den Verantwortlichen vom Wiehnachtsmärt auf Schloss Wildegg ins Gesicht geschrieben – der Märt konnte dieses Jahr wieder stattfinden. Trotz Zertifikats- und Maskenpflicht kamen schon am Freitagabend viele Besucher.
Das Karussell vor dem Eingangstor drehte eifrig Runde um Runde, Kinderaugen strahlten in die von tausenden von Lämpchen erhellte Nacht hinaus. An den 50 Marktständen verteilten sich die Besucher anfangs noch recht gut. Aber überall dort, wo es ein «Versuecherli» gab, bildete sich schnell eine Traube von Menschen.
Die Schlangen vor dem Glühwein- und Bratwurststand wurde länger und länger und rund ums wärmende Feuer im Innenhof drängten sich immer mehr Besucher. Schon am ersten Abend kamen rund 3000 Gäste aufs Schloss, ebenso am Samstag trotz widrigem Wetter. Der trockene Sonntag lockte dann rund 200 Personen mehr an.
«Die tiefere Anzahl Besucher führen wir auf das schlechte Wetter am Samstag zurück, an Corona lag es meines Erachtens nicht. Der Sonntag war überraschend schön und nicht kalt, darum kamen sehr viele Familien», zog Karin Brenner, OK-Präsidentin vom Verein Wiehnachtsmärt, Bilanz. Laut Brenner hatten sie in den letzten elf Jahren noch nie so viel Pech mit dem Wetter gehabt. «Jetzt hat es uns halt einmal erwischt», sagt sie.
Bei einer halbstündigen Führung im Scheine einer kleinen Taschenlampe wollten viele Gäste die Herrschaftszimmer oder die Schlafzimmer der Dienstleute einmal in einem anderen «Licht» betrachten. Ob im Saal der Herrschaften, im Schlafzimmer der Dienstmädchen oder in der Küche, die Besucher konnten viele spannende Geschichten hören über das Leben und Wohnen im Schloss. Draussen spielten derweil die Turmbläser der Musikgesellschaft Möriken-Wildegg weihnachtliche Klänge.
Die Stimmung war aufgelockert – es sollte ein gelungener Start werden für zwei weitere Tage Wiehnachtsmärt auf Schloss Wildegg. Auch die Coronamassnahmen hatten keinen allzu grossen Einfluss auf die Stimmung: «Die Besucher haben sich ohne Vorkommnisse oder Reklamationen daran gehalten, ihnen muss ich ein grosses Kränzchen winden», freute sich Brenner, «wir hatten den Eindruck, dass sich alle über ein kleines Stück Normalität gefreut haben und dankbar waren, dass der Anlass durchgeführt werden konnte.»