Schlossscheune wurde zu Event-Bijou

Möriken-Wildegg Die Schlossscheune auf Schloss Wildegg wurde im Innern restauriert. Das Denkmal von nationaler Bedeutung präsentiert sich aufgefrischt und als Bijou für Events aller Schattierungen.

Kommt schlicht, aber fachmännisch daher: Die aufgefrischte Schlossscheune Wildegg. Foto: Jürg Zimmermann, Zürich

Kommt schlicht, aber fachmännisch daher: Die aufgefrischte Schlossscheune Wildegg. Foto: Jürg Zimmermann, Zürich

Biologische Pflege bewährt sich: Rosenfreundepräsident Ciragan Behcet. Foto: Fritz Thut

Biologische Pflege bewährt sich: Rosenfreundepräsident Ciragan Behcet. Foto: Fritz Thut

Während des vergangenen Winters wurde die Schlossscheune Wildegg innen restauriert. Begründet, denn die Scheune wies bautechnische und betriebliche Defizite auf.

Die Stiftung Schlossdomäne Wildegg, Eigentümerin seit dem 1. Januar 2011, erkannte das Potenzial für eine intensivere Nutzung und plante, das Gebäude nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu restaurieren und aufzuwerten.

Die 1661 gebaute markante und ausdrucksstarke Schlossscheune, denkmalpflegerisch von nationaler Bedeutung, diente ursprünglich unter anderem als Stallungen und Knechtekammern. Museum Aargau nutzte sie zuletzt für Workshops und Unterricht, für öffentliche und private Anlässe sowie als Aufenthalts- und Picknickraum für Museumsgäste.

In Verbindung mit der Schlossdomäne und dem romantischen Schlosshof dürfte Museum Aargau die aufgefrischte Schlossscheune für eigene Bedürfnisse stärker einsetzen oder wohl leichtes Spiel haben, sie zu vermieten. Denken lassen sich Hochzeitsfeiern, Familienfeste, Vereins-, Kultur- oder Betriebsanlässe.

Bewusst keinen Saal gestaltet

Aussen sind keine Veränderungen vorgenommen worden. Ein grosses Anliegen war es, Charakter, Raumeindruck und die Grunddunkelheit der Schlossscheune so weit als möglich zu erhalten.

Die enge Zusammenarbeit von Jonas Kallenbach von der kantonalen Denkmalpflege mit Architekt Martin Bruhin, Aarau, und seinem Mitarbeiter Robin Lüscher trug Früchte. Der Grundcharakter der Schlossscheune sollte unverändert bleiben, daher wurden nur additive und reversible Eingriffe ausgeführt.

Vor Augen die Zustände vorher und nachher belegen, dass behutsam und äusserst fachmännisch gearbeitet wurde. Der neue Windfang und die eingebaute Bodenheizung ermöglichen es, die Scheune einige Monate länger zu nutzen. Eine fixe Cateringküche, eine Verbindung zur Remise, die verbesserte Akustik und ein bestechendes Lichtkonzept unterstützen die Benutzerfreundlichkeit.

Mut war ebenfalls im Spiel. Der schräge Boden in der Remise wurde belassen und mit 153 verschiedenformatigen Muschelkalk-Natursteinplatten belegt. Die Sanierung kostete 1,2 Millionen Franken.

Drei Fasanenpaare und ein Rosengarten

Fritz Thut

Schloss Wildegg Zeitgleich mit der Einweihung der aufgefrischten Schlossscheune informierten die Verantwortlichen über zwei weitere Neuerungen auf Schloss Wildegg: die reaktivierte Fasanerie und den unmittelbar angrenzenden Rosengarten.

In drei Gehegen unterhalb des Schlosses werden seit diesem Jahr – wie früher an gleicher Stelle – Fasanen gehalten. Je ein Pärchen Glanzfasane, Goldfasane und Satyrtragopane bevölkern die Käfige und sorgen für optische Farbtupfer. Wie Matthias Betsche betonte, sind die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammenden Vögel auch die kühleren Temperaturen gewohnt. Betsche ist Präsident der Freunde Schloss Wildegg, die für den Betrieb der Fasanerie verantwortlich sind.

Rosen werden biologisch gepflegt

Beim Rosengarten gleich nebenan gab es auf dieses Jahr ebenfalls eine Neuerung. Wie Ciragan Behcet, der Präsident der Gesellschaft Schweizerischer Rosenfreunde, ausführte, hat man mit dem Museum Aargau einen Vertrag abgeschlossen, der festhält, dass die verschiedenen Rosenstöcke nur noch biologisch gepflegt werden dürfen: «Es werden hier keine chemischen Mittel mehr eingesetzt und wir können nun zufrieden eine erste Zwischenbilanz ziehen.»

«Wir wollen als Verein zeigen, dass es biologisch geht», so Behcet weiter. Im Weiteren zeige sich, dass alte Rosensorten viel resistenter sind.

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