Reparieren statt wegwerfen

Schafisheim Das erste Repair-Café vom letzten Samstag, 28. Juni, im gelben Schulhaus war ein voller Erfolg. Damit wird etwas mehr für die Umwelt und die Gemeinschaft getan.

In einem Repair-Cafés können defekte Gegenstände gemeinsam mit den ehrenamtlichen Reparaturprofis repariert werden. Das macht Sinn, denn schnell landen Gegenstände, die nach einer einfachen Reparatur problemlos wiederverwendet werden könnten, im Abfall. Um etwas gegen diesen Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge zu unternehmen, gibt es schweizweit mittlerweile 257 davon.

Wir sind in guten Händen

Die Freude über den gelungenen Start vom Repair-Café war bei Initiator und Koordinator Adolf Egli sehr gross: «Wir wurden fast überrannt», so sein Fazit, «31 Kundinnen und Kunden brachten Gegenstände wie alte Kassettengeräte, Kaffeemaschinen und viele andere Sachen vorbei und hofften darauf, dass diese nachher wieder funktionieren. Insgesamt konnten 18 Geräte wieder funktionstüchtig gemacht werden, für 4 Geräte müssen die Besitzer Ersatzteile bestellen und 9 Geräte waren irreparabel.» Bei einem Apéro im Innenhof der Schulanlage bedankte sich Gemeinderätin Fabienne Naumann bei Adolf Egli und allen Mitwirkenden: «Im Eiltempo und mit Leib und Seele hast du, lieber Dölf, dieses Projekt auf die Beine gestellt, zielstrebig und hartnäckig gleich 14 Reparateure mit unterschiedlichsten Fachkenntnissen begeistern können.» Laut Naumann wird das Repair-Café nicht nur ein Ort sein, wo kaputte Gegenstände wieder zum Leben erweckt werden, sondern wo auch Wissen, wertvolle Tipps und Tricks weitergegeben werden und wo man Spass haben wird. Für alle Mithelfenden war der erste Anlass ein gelungenes Stelldichein. Für sie bestand die Faszination darin, gemeinsam mit dem Besitzer die Fehlersuche zu starten und das «Reparaturerlebnis», sobald der Fehler gefunden wurde, zu geniessen. «Wir konnten die Freude der Kunden sehen und dafür sorgen, dass nichts weggeworfen werden muss, sondern wiederverwendet werden kann», fasste Egli zusammen. Auch wenn eine Reparatur nicht möglich war, waren die Reaktionen bei der Kundschaft durchwegs positiv, sie trugen es mit Verständnis und Fassung. «Ich habe meinen Kassettenrekorder schon lange nicht mehr benützen können», erzählte eine Kundin und war trotzdem zufrieden im Wissen, dass das Gerät halt doch einige Jahr zu viel auf dem Buckel hat. «Es liegt meist an Ersatzteilen, die es für ältere Geräte einfach nicht mehr gibt», meinte ein Reparateur dazu.

Es war ein lehrreiches erstes Repair-Café für alle. Für die weiteren Anlässe – der nächste findet am Samstag, 6. September, statt – wurden laut Egli aber schon einige Anpassungen vorgeschlagen.

Nach dem erfolgreichen Start der Bücherhütte beim Schlössli und dem Repair-Café im gelben Schulhaus sind laut Fabienne Naumann drei weitere Projekte wie Nachbarschaftshilfe, ein Begegnungsort im Dorf und der Dorfbackofen auf gutem Weg zur Realisierung: «Das Generationenprojekt «Zukunfts-Kafi» lebt – wir sind in guten Händen.»

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