«Rupperswil soll ein Dorf bleiben»
Rupperswil Der Gemeinderat und die Planer orientierten über den Entwurf der revidierten Ortsplanung. Dies als Auftakt zum öffentlichen Auflageverfahren, das noch bis zum 10. Juli dauert.

Wir nähern uns dem Ende eines langen Prozesses», erklärte Gemeindeammann Ruedi Hediger einleitend an der Orientierungsversammlung. Berechtigter Stolz schwang mit. Der Gemeindeammann stand vor einem ausgereiften Planwerk, das einen festen Willen ausdrückt: Rupperswil soll ein Dorf bleiben und inskünftig langsamer wachsen. Dieser Wille basiert auf einer Umfrage. Denn 54 Prozent der Teilnehmenden wünschten sich ein langsameres Wachstum, 19 Prozent ein Wachstum wie jetzt und 27 Prozent kein Wachstum mehr.
Raumplanerin Christina Kohl erläuterte die Planungsdokumente. Die Bevölkerung von Rupperswil ist 2000 bis 2015 stark gewachsen. Seit 2000 hat die Bevölkerung um rund 1300 Einwohner zugenommen. In Zukunft möchte die Gemeinde langsamer wachsen. Angestrebt werden maximal 6500 Einwohner im Jahr 2030. Total sind in Rupperswil 185 Hektaren Bauzone vorhanden. Gemäss kantonalem Richtplan müssen im «Suret» südlich der Bahnlinie am westlichen Dorfrand drei Hektaren ausgezont werden. Zudem ist geplant, am Kretenweg 0,27 Hektaren der Landwirtschaftszone zuzuweisen. Das Fassungsvermögen nach den Auszonungen wurde mit 7079 Einwohnern errechnet. In zähen Verhandlungen mit den kantonalen Fachstellen konnte erreicht werden, dass keine weiteren Auszonungen vorzunehmen sind.
Massgeschneiderte Zonen
Am Bahnhof wird ein lebendiges Zentrum mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und qualitativ hochwertigen Aufenthaltsflächen angestrebt. Die zentral gelegenen Gebiete Bahnhofareal, Schützenstrasse/Gartenstrasse und Mitteldorf/Dorfstrasse werden mit Gestaltungsplanpflichten belegt. Zudem werden die Zonierungen umgekrempelt. Geschaffen werden neu die Zentrumszonen Z1 und Z2 sowie eine Dorfkernzone. Die neue Dorfkernzone mit Bestimmungen zum Ortsbildschutz soll für den schützenswerten Ortsteil entlang der Alten Schulstrasse zielführend sein. Dank Grundstückzukäufen lässt sich die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ausweiten. Das neue Planwerk unterstützt die beabsichtigte Verdichtung nach innen.
Genehmigung in Aussicht gestellt
Die kartierten Grünflächen, Aussichtspunkte, markante Einzelbäume, Baumgruppen, Hecken und Gewässer schaffen Identität und verdienen Schutz. An der fair verlaufenen Orientierung konnten die Fragen kompetent beantwortet werden. Das Planwerk ist nicht allein im Gemeinderatszimmer und im Planungsbüro BCAG in Bremgarten herangereift.
Die Bevölkerung wurde in der Umfrage und in Workshops miteinbezogen. Gemeindeammann Ruedi Hediger zeigt sich denn auch vom Resultat sehr angetan. Planer Erich Faes blieb es vorbehalten, das Sahnehäubchen zu verkünden: Das Planwerk wird die kantonale Genehmigung finden, sofern es in der vorliegenden Form verbleibt.