Rad- und Fussweg für 6,3 Mio. Franken

Auenstein/Rupperswil Zwei separate Brücken für Radfahrer und Fussgänger sollen die Verkehrsituation auf den Brücken zwischen Rupperswil und Auenstein entschärfen. Der Regierungsrat entscheidet voraussichtlich noch im Januar über das Projekt.

<em>Enge Verhältnisse:</em> Auf der Aarebrücke bei Rupperswil. Foto: Melanie Solloso
<em>Enge Verhältnisse:</em> Auf der Aarebrücke bei Rupperswil. Foto: Melanie Solloso

Ganz zur Freude von Naturliebhabern wurde vor knapp 7 Jahren die dynamische Flussaue in Rupperswil eingeweiht. Das Plus an Natur sorgte für deutlich mehr Fussgänger und Velofahrer. Das führte auf den einspurigen Brückenabschnitten zwischen Rupperswil und Auenstein immer wieder zu brenzligen Situationen. Mit einer Breite von je 3,2 Metern ist die Brücke zu schmal für beispielsweise eine Querung zwischen Auto und Kinderwagen. Und auch Auto und Velo kommen sich gefährlich nahe. Der Kanton fasste aus diesem Grund den Entschluss, auf besagtem Kantonsstrassenabschnitt die Verhältnisse für den Langsamverkehr durch geeignete bauliche Massnahmen zu verbessern. Ausserdem soll die Lücke in der kantonalen Radroute R812 geschlossen werden.

Verbreiterung versus Neubau

Eine 2013 in Auftrag gegebene Vorstudie zeigte auf, dass eine Verbreiterung der bestehenden Brücken nur mit erheblichen Verstärkungsmassnahmen möglich wäre. Die verbleibende Lebensdauer der Brücken beträgt laut Studie 25 Jahre. Bei einer Gegenüberstellung der Varianten «Verbreiterung» versus «Neue Radwegbrücken» zwei Jahre später wurde zugunsten separater Stege für den Langsamverkehr entschieden. «Aus verkehrstechnischer und wirtschaftlicher Sicht macht das am meisten Sinn», so Projektleiter Guido Sutter.

Entstehen sollen zwei Holzbrücken à je 3,5 Meter Breite parallel zu den bestehenden Brücken, ausschliesslich für Fussgänger und Radfahrer. Das Bauprojekt wurde von Wilhelm+Wahlen Bauingenieure AG ausgearbeitet. Getragen werden die Brücken von Stahlbetonpfeilern im Flussbett. Die Brücke bei Auenstein ist 90 Meter, die Aarebrücke auf Rupperswiler Seite 98,7 Meter lang. Für Letztere ist eine Besonderheit geplant, eine Aussichtskanzel ausgerichtet nach flussabwärts ermöglicht einen Blick in die Natur. Das für den Bau benötigte Fichten-/Tannenholz soll, sofern möglich, aus einheimischen Wäldern bezogen werden. Die Gesamtkosten betragen rund 6,3 Mio. Franken.

Was für das grüne Licht noch fehlt

Der Baustart ist Anfang Juni 2019 vorgesehen. Die Ausführung der Arbeiten soll an beiden Brücken gleichzeitig erfolgen. Die Bauzeit beträgt zirka ein Jahr. Voraussetzung für den Baustart ist, dass der Regierungsrat das Projekt und den Kredit genehmigt. Der Regierungsrat entscheidet voraussichtlich noch im Januar über das Projekt.

Des Weiteren hängt das grüne Licht für das Brücken-Projekt von der Unterzeichnung der Landerwerbsverträge ab. Für das Projekt ist nämlich ein Landerwerb für den Gehweg Seite Auenstein erforderlich. Gemeinderat Ernst Joho sieht den Verhandlungen jedoch gelassen entgegen. «Das wird kein Problem darstellen, die Parzelle gehört den Ortsbürgern von Auenstein.» Die Bauarbeiten an sich werden hingegen um einiges herausfordernder. Die Arbeiten im Unterwasserkanal auf Seite Auenstein sollen von zwei Hilfsbrücken aus gemacht werden, auf denen ein Drehbohrgerät steht. Auf Rupperswiler Seite wird vom Ufer aus eine Baupiste in die Aare geschüttet.

Das Zeitfenster für die Bauarbeiten im Gewässer ist begrenzt. Da das Projekt in der Aare ein wichtiges Laichgebiet der Nase und Äsche tangiert, ist die Bauzeit im Gewässer auf Juli bis Ende September beschränkt. Danach beginnt die Schonzeit besagter Fische.

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