Ökologische Flächen sind voller Dynamik

Niederlenz Verbunden mit einem Kiesabbau sind ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen und dauerhaft zu pflegen. Nicht anders in Niederlenz. Ein Besuch in der Kiesgrube belegt: Ökologische Ausgleichsflächen sind voller Dynamik.

In der modellierten Ausgleichsfläche: Beat Haller weiss zu begeistern. Foto: Alfred Gassmann
In der modellierten Ausgleichsfläche: Beat Haller weiss zu begeistern. Foto: Alfred Gassmann

Vom schweizweiten Festival der Natur mit rund 750 Veranstaltungen, Ausstellungen, Exkursionen und Informationsständen zu Natur, Artenvielfalt und Ökologie fühlte sich die Ortsbürgergemeinde Niederlenz angesprochen. Sie lud zum Besuch des Lebensraumes für Pioniere in der Kiesgrube Niederlenz. In der rechtskräftigen Materialabbaubewilligung sind ökologische Ausgleichsflächen als Auflage enthalten. Einmal geschaffen, dürfen sie alles andere als sich selbst überlassen werden.

Beat Haller, Projektleiter Natur/Boden des Fachverbands der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie, erklärte mit Leidenschaft Sinn und Zweck der ökologischen Ausgleichsflächen. Nationalrat Beat Flach, Präsident der Stiftung Natur & Wirtschaft, grünliberal, Auenstein, hieb in die gleiche Kerbe. Er hatte leichtes Spiel, die dynamischen Vorgänge in der nahen Auenlandschaft der Aare mit denjenigen im verkleinerten Massstab in den Ausgleichsflächen zu vergleichen. Da wird umgewälzt, Geschiebe transportiert und überschwemmt. Ausgleichsflächen überwachsen, verlanden und trocknen aus. Kurz und gut: Ein Leben voller Dynamik spielt sich ab.

Im vergangenen Februar galt es, eine Fläche wieder umzugestalten. Kein Situationsplan war zu finden in der Führerkabine des Baggers. Mit wenig Vorgaben ausgestattet, konnte der Baggerführer seine Ideen umsetzen, das Gelände modellieren und die «Kraterlandschaft» im aufgefüllten Teil der Materialabbaustelle mit Stein- und Asthaufen ergänzen.

Flächen sind auch Konzertsäle

Jenny Ackeret, Präsidentin der Kieswerkskommission, ist sich der hohen Verantwortung ihrer Arbeit bewusst. Die Pflege der Ausgleichsflächen geniesst hohe Priorität. «Wir wollen nicht nur Kies abbauen, sondern der Natur einiges zurückgeben», erklärt sie. Das Miteinander von ökonomischem Schaffen und dem Beitrag zur Biodiversität tönt überzeugend.

Manuela Mauchle, Mitglied der kommunalen Landschaftskommission, kennt die Amphibien mit der stark warzigen Haut und dem auffällig gelb-schwarz gemusterten Bauch. Die Umweltingenieurin wollte es genau wissen. Sie besuchte die tiefen, im Februar neu geschaffenen Tümpel, konnte 160 Gelbbauchunken zählen und genoss emotional zur nächtlichen Stunde ihr Konzert.

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