«Nix erlaubt» auf dem Campingplatz «DeNix» am See

Möriken-Wildegg Zweieinhalb Stunden lachen kann schön anstrengend sein. Rund 350 Besuchende machten genau dieses Szenario durch an der Premiere von «Nix erlaubt! Das Camping-Musical» im vollbesetzten Gemeindesaal am vergangenen Donnerstag.

Tanzen, singen, lachen: Das «Camping-Musical» war ein voller Erfolg für den Musicalverein Mutschellen.Foto: Peter Winkelmann

Tanzen, singen, lachen: Das «Camping-Musical» war ein voller Erfolg für den Musicalverein Mutschellen.Foto: Peter Winkelmann

Alles verboten: So macht das Campieren keinen Spass.Foto: Peter Winkelmann

Alles verboten: So macht das Campieren keinen Spass.Foto: Peter Winkelmann

Drei Nixen tauchen aus dem See auf und singen «In Erwartig nur», tauchen wieder ab und dann geht der Spass auf dem Campingplatz richtig los. Ein schriller Pfeifton erschreckt die Anwesenden und Erna Nötzli, Betreiberin des Campingplatzes, erklärt über ihr Megafon, was hier erlaubt oder eben nicht erlaubt ist: Fussball spielen, Frisbee werfen, Rollschuh laufen, Musik abspielen und vieles mehr – einfach nix erlaubt.

Die Dauercamperinnen Antonia und Ursi lachen nur im Hintergrund, sie kennen ja das «Rääf» schon länger. Am See sitzt Fischer Fritz, der aber nicht nur Fische fängt, sondern sich auch hin und wieder mit verbotenen Mitteln aus der Urne von Ursi stärkt. Auf der anderen Seite des Sees hat sich Camper Thomy wohnlich eingerichtet. Dann sind da noch das junge Pärchen aus Holland, Nicole und Ruben mit ihrer schon etwas älteren Mutter Marijke sowie das deutsche Camperpaar Sabine und Harald mit Sohn Maximilian. Sabine entpuppt sich als herumschreiende Ehefrau, aber kein Wunder: Ehemann Harald ist alles andere als ein aufmerksamer Partner, und Sohn Maximilian sitzt am liebsten bei Fischer Fritz. Als dann noch das Zürcher Traumpaar Shirley und ihr Professor Doktor Carlo auftauchen, passt auf dem Campingplatz gar nichts mehr zusammen.

Lily, die mit ihrem Freund Kevin ebenfalls hier campiert, erlangt sehr schnell die Aufmerksamkeit von Thomy, da ihr Freund alles andere als lieb zu ihr ist. Schon bei der Ankunft wird ihr die Treppe zum See zum Verhängnis. Sie sieht sehr schlecht, aber für Kevin ist das kein Problem. So muss sie mit ihm joggen gehen und prompt kommt sie mit einer Halskrause zurück – sie hatte einen Baum übersehen. Danach will Kevin auch noch eine Velotour machen. Thomy ahnt Böses und tatsächlich kommt sie stark humpelnd zurück. Kevin lacht nur über Lily: «Das blinde Huhn hat das Loch in der Strasse nicht gesehen.»

Dann ist da noch Jessy, die Influencerin. Naiv und dumm, wie sie sich selber beschreibt. Ein Wurfzelt selber aufzubauen, gelingt ihr nicht, nach mehreren Versuchen hilft ihr Thomy, indem er erst mal die Hülle wegnimmt. Aber er stört sich an ihrem Handy, das sie für ihr Hobby braucht. «Hast du kein Handy?», fragt sie Thomy. «Schon, aber ich brauche es nur zum Telefonieren.» Doch bald findet er gefallen am Influencern und so wird auch er zum Störenfried für die andern. Als dann spätabends die Mutter von Nicole und Ruben stirbt, wird es auf dem Campingplatz immer hektischer. Polizist Stutz muss antraben, denn auch der wertvolle Schmuck von Shirley ist verschwunden.

Nur noch wenige Plätze frei

Die Premiere war ein voller Erfolg, die Mitglieder des Musicalvereins Mutschellen begeisterten das Publikum von Anfang an. Wären da nicht die musikalischen und tänzerischen Einlagen mit den vielen Liedern wie «Wie tuet das weh», «Gschnurr im Vorzält» oder «Guete Morge liebi Sunne» – das Publikum hätte das Dauerlachen kaum ertragen.

Zum Schluss wurden die Protagonisten mit lang anhaltendem Applaus für ein wunderbares Theatermusical belohnt. Dann ertönte zum x-ten Mal dieser schrille Pfeifton und das «Rääf» alias Anastasia Gräni, Produktionsleiterin und Präsidentin, dankte dem Publikum für einen herzhaften, riesigen Applaus, aber auch den Sponsoren, Gönnern und Glampern sowie den Helferinnen und Helfern vor und hinter der Bühne für ihren grossen Einsatz.

Mit kleinen Präsenten wurden Regisseur David Imhof, Christian Ertl als musikalischer Leiter und Choreografin Angela Mannarino belohnt. Mittlerweile sind vier Vorstellungen vorbei, allesamt praktisch ausverkauft.

Bis Samstag, 1. März, finden die letzten Vorstellungen statt. Nur noch wenige Plätze sind frei. Aber ein Versuch, dabei zu sein, lohnt sich auf jeden Fall – schon nur für ein Lachmuskeltraining.

Mehr unter www.musicalverein.ch.

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