Neues Leben für den Dorfplatz

Niederlenz Im Bezirk Lenzburg gibt es neu einen Wochenmarkt am Samstag. Der Lindenmarkt in Niederlenz ist im November gestartet und hat bereits eine feste Stammkundschaft.

<em>Bieten jeden Samstag ihre Produkte an: </em>Marktinitiant Daniel Schneider (r.) und Kollegin Carolina Hollenstein. Foto: Melanie Solloso
<em>Bieten jeden Samstag ihre Produkte an: </em>Marktinitiant Daniel Schneider (r.) und Kollegin Carolina Hollenstein. Foto: Melanie Solloso

Das Angebot am Lindenmarkt vor dem Gemeindehaus Niederlenz ist klein – aber fein. Man findet frisches Obst und Gemüse, Honig aus Niederlenz, aber auch italienische Spezialitäten wie Oliven, Öl, Grappa oder Prosecco und frisches Brot vom Beck. Zum Verweilen laden Festbänke, Getränke, Grillspezialitäten von Hollenstein Gourmet oder ein Raclette von Chäs-Toni aus dem Dorf ein.

Ende November hat der Lindenmarkt ganz zur Freude der Veranstalter einen Traumstart hingelegt. «Wir hatten Wetterglück. Es war sonnig und mild und die Leute sind zahlreich bei uns sitzen geblieben», freut sich Marktinitiant Daniel Schneider aus Niederlenz. Er bietet am Markt ebenfalls Produkte aus eigenem Vertrieb von suisstore an. Auch mit dem Vorweihnachtsgeschäft war Schneider sehr zufrieden. Im Januar hingegen war das Echo weitaus bescheidener. Das garstige Wetter machte den Standbetreibern das Leben schwer. Immerhin zeigte sich, dass der Lindenmarkt bereits auf eine kleine, aber feste Stammkundschaft zählen kann. Während eines Jahres soll der Markt nun als Pilotprojekt jeweils am Samstag stattfinden. Kann er sich erfolgreich etablieren, darf er bleiben. Auch die Gemeinde Niederlenz steht hinter dem Projekt. «Niederlenz hat schon einiges investiert für den Dorfplatz», sagt Gemeindeammann Jürg Link, «es ist dem Gemeinderat ein Anliegen, dass das Dorfzentrum nicht ausstirbt. Der Lindenmarkt hilft mit, dieses Ziel zu erreichen.»

«Den Niederlenzer Marktplatz zu beleben», war denn auch einer der Gründe, warum Initiant und ehemaliges Kulturkommissionsmitglied Daniel Schneider den Markt ins Leben gerufen hat. «Wir haben ein Zentrum, aber es wird nicht genutzt, das will ich ändern.» Der soziale Aspekt stehe beim Markt deshalb im Vordergrund. Andererseits wollte er für Produktanbieter aus der Region eine Plattform bieten.

Spezialitäten von Kleinproduzenten

Neben dem gemütlichen Treffpunkt möchte sich der Markt auch als Geheimtipp etablieren. «Wir bieten das Besondere», wirbt Schneider. Am Markt findet man denn auch Produkte, die man andernorts nicht findet. Beispielsweise Rapshonig aus Niederlenz oder handgepresstes Olivenöl aus Apulien. Mit den besonderen Produkten möchten die Anbieter Leute ansprechen, die Wert auf gesundes Essen legen und spezielle Sorten mögen. Auf Herkunft der Produkte und die Qualität der Verarbeitung werde am Lindenmarkt deshalb besonders viel Augenmerk gelegt.

Das Angebot soll noch wachsen

Für den Wocheneinkauf reicht das Angebot derzeit zwar noch nicht aus. Viele Kunden schätzen aber die Möglichkeit, an einem Samstag an einem Markt einzukaufen. «Das hat bisher in der Region noch gefehlt», ist Daniel Schneider überzeugt. Ziel der Marktbetreiber ist derzeit die Vergrösserung des Marktangebots. Noch diesen Monat wird beispielsweise H.P. Frey Gartenbau die Angebotspalette erweitern. Ausserdem ist Daniel Schneider auf der Suche nach einem passenden Fleischanbieter.

Ob der Markt neben Aldi, Migros Voi, Spar und bald auch Lidl bestehen kann, wird sich zeigen. Schneider ist zuversichtlich, dass der Markt in Niederlenz zur festen Grösse wird. «Wir sind weit mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit; wir sind ein Treffpunkt.» Der Marktinitiant und die Marktfahrer setzen deshalb grosse Hoffnungen auf die wärmere Jahreszeit. «Wenn es draussen warm ist, bleiben die Leute auch etwas länger sitzen. Und das zieht wiederum mehr Leute an. Wo es Leute hat, geht man hin.»

Der Lindenmarkt findet jeweils am Samstag, 10–16 Uhr, statt, ausgenommen in den Schulferien. Nächster Markttag: 16. Februar.

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