Neue Lichtsignalanlagen zeigen Wirkung
Möriken-Wildegg Wo früher Linienbusse im Stau feststeckten und sich der Verkehr durchs Zentrum von Wildegg quälte, sorgen heute moderne Ampelanlagen für mehr Ordnung. Das neue Verkehrsmanagement zeigt Wirkung.

Dank neuer Lichtsignalanlagen im Zentrum von Wildegg ist der Verkehr flüssiger geworden – besonders für den öffentlichen Verkehr. Die Busse verkehren seither schneller und zuverlässiger, aber auch Autofahrende profitieren. Die Massnahmen sind Teil eines umfassenden Verkehrsmanagements, das Staus verlagern, Fahrplanstabilität sichern und Quartiere vom Durchgangsverkehr entlasten soll.
Spürbare Entlastung für den ÖV
Im Oktober 2024 gingen die Lichtsignalanlagen bei den Kreiseln Bären und Zentrum in Betrieb. Seither wird der Zufluss ins Siedlungsgebiet bei drohender Überlastung dosiert. Diese sogenannte Netzüberlastungsschutz-Logik ist zentraler Bestandteil des Teilkonzepts Aaretal im kantonalen Verkehrsmanagementplan. Ziel: Hauptachsen stärken, ÖV priorisieren und Ausweichverkehr auf Nebenstrassen reduzieren.
Die Wirkung lässt sich messen. Wie Projektleiter Daniel Merz von der kantonalen Abteilung Tiefbau mitteilt, konnten die Busreisezeiten in der abendlichen Hauptverkehrszeit (ASP) durchschnittlich um 2,5 Minuten gesenkt werden. Auch die Stabilität der Fahrzeiten habe sich stark verbessert – ein klarer Vorteil für Pendlerinnen und Pendler, insbesondere beim Umsteigen am Bahnhof Möriken-Wildegg.
Auch Autofahrende profitieren
Nicht nur der öffentliche Verkehr, auch der motorisierte Individualverkehr (MIV) verzeichnet Fortschritte: Laut den Verkehrsdaten sank die Reisezeit auf der Hauptachse (Bruggerstrasse) in den Spitzenzeiten um 20 bis 30 Prozent. Die Leistungsfähigkeit dieser Achse konnte beim Kreisel Bären um rund 20 Prozent gesteigert werden. Möglich wurde dies durch die geänderte Priorisierung – die Bruggerstrasse wird nun bevorzugt gegenüber der Jurastrasse, deren Zufluss durch eine Ampel gezielt geregelt wird.
Anfangs war die Dosierung auf der Jurastrasse zu stark eingestellt, was zu längeren Wartezeiten führte. Inzwischen wurde sie feinjustiert. Merz betont: «Es ging darum, ein Gleichgewicht zwischen akzeptablen Wartezeiten in der Jurastrasse und einem möglichst stabilen Verkehrsfluss auf der Hauptachse zu finden.»
Rückverlagerung statt Ausweichen
Ein erklärtes Ziel war es, Ausweichverkehr über Veltheim und Auenstein zurück auf die Hauptachsen zu lenken. Auch das gelang: Laut Analyse der Verkehrszählungen fuhren in der abendlichen Spitzenzeit rund 80 Fahrzeuge mehr über die Hauptachse Schinznach-Wildegg. Damit wir das Siedlungsgebiet in Veltheim entlastet – ganz im Sinne der Strategie, Verkehr nicht zu verdrängen, sondern gezielt auf Hauptachsen zu bündeln dort zu bewirtschaften.
Nächste Etappe folgt im Herbst
Im Herbst 2025 geht das Verkehrsmanagement in die zweite Phase: In Möriken-Wildegg West und in Holderbank Nord sind weitere Massnahmen geplant. Sie sollen den Verkehr am westlichen Rand des Siedlungsgebiets auffangen und die positiven Effekte weiter verstärken. Beide Projekte befinden sich derzeit in der Ausführungsplanung (Phase 51).
Die kantonale Mobilitätsstrategie setzt auf intelligente Steuerung statt auf massiven Ausbau: «Es geht darum, mit bestehenden Infrastrukturen das Maximum herauszuholen», sagt Daniel Merz. Weitere Projekte im Aaretal könnten folgen – immer mit dem Ziel, Raum, Umwelt und Verkehr in Einklang zu bringen.